Wird «Kraven the Hunter»-Star Aaron Taylor-Johnson der neue James Bond?
Die Gerüchte halten sich hartknäckig, dass der 34-jährige Brite das Erbe von Daniel Craig als 007 antreten wird. Höchste Zeit also, den Schauspieler etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Vor einer Ewigkeit verabschiedeten wir uns von Daniel Craig als James Bond. Ok, No Time to Die erschien im September 2021, aber die Wartezeit auf einen neuen Bond-Film und natürlich auch auf die Bekanntgabe des achten 007-Darstellers fühlt sich schon sehr lang an - vor allem in Zeiten, in denen grosse Franchises bis zu vier Filme pro Jahr raushauen.
Doch die Verantwortlichen hinter der Bond-Reihe - vor allem Barbara Broccoli und Michael G. Wilson - lassen sich deswegen nicht stressen. Bevor Broccoli und Wilson vor einer Woche ihre Ehren-Oscars abholten, sprachen sie mit Associated Press über den aktuellen Stand der Bond-Suche.
Laut den beiden wird der nächste Bond sicher ein Mann sein. Er werde wahrscheinlich in den 30ern sein. Dass er weisser Hautfarbe ist, sei kein in Stein gemeisseltes Kriterium. Der ausgewählte Schauspieler müsse jedoch bereit sein, die Rolle mindestens zehn Jahre lang zu spielen - Daniel Craig war von Casino Royale bis No Time to Die übrigens 15 Jahre lang der beste Agent ihrer Majestät.
Mit diesen Aussagen begann es natürlich wieder in der Gerüchteküche zu brodeln. Und dabei fiel erneut ein Name, der in den vergangenen Monaten immer wieder fiel: Aaron Taylor-Johnson.
Am Anfang war der Arschtritt
Das macht durchaus Sinn: Der britische Schauspieler ist ein Mann und mit momentan 34 Jahren genau in der gewünschten Altersgruppe. Zudem bringt Taylor-Johnson schon einiges an Actionerfahrung mit. Für Aufsehen sorgte er zum ersten Mal zwar im Drama Nowhere Boy als junger John Lennon, doch begann nur ein Jahr später mit Kick-Ass der Aufstieg zum Actionstar.
In der auf dem Comic von Mark Millar basierenden Action-Komödie spielte Taylor-Johnson den Titelhelden, der vor allem zu Beginn des Films mehr einstecken musste, als er austeilen konnte. Doch aller Anfang ist ja bekanntlich schwer, und wie seine Figur in Kick-Ass setze sich auch Taylor-Johnson je länger, denn mehr durch.
Nach dem Sequel spielte der Brite die Hauptrolle in Gareth Edwards' Godzilla, bevor er zum ersten Mal Franchise-Luft schnuppern durfte: zuerst in der Abspannszene von Captain America: The Winter Soldier und dann in Avengers: The Age of Ultron als schneller Pietro Maximoff aka Quicksilver. Es sollte bei diesen beiden Auftritten im Marvel Cinematic Universe bleiben.
Langweilig wurde es ihm danach nicht. Nach Nocturnal Animals und kleinen Rollen in den Blockbustern Tenet und The King's Man prügelte er sich mit Brad Pitt durch den Bullet Train und brachte Ryan Gosling und Emily Blunt in The Fall Guy um den Verstand.
… und jetzt kommt Kraven
Als nächstes steht eine weitere Marvel-Adaption an. In Kraven the Hunter spielt er den Titelhelden, der in den Comics einer von Spider-Mans ärgsten Widersachern ist. Im Film des gefeierten Regisseurs J.C. Chandor (A Most Violent Year, Triple Frontier) steht Kravens komplexe Beziehung mit seinem skrupellosen Vater Nikolai Kravinoff (Russell Crowe) im Zentrum, die ihn auf einen Rachefeldzug mit brutalen Folgen führt.
Für die Rolle trainierte Taylor-Johnson wie ein Tier - passend zu den animalischen Kräften, welche die Figur besitzt. Der Schauspieler lernte wie ein Vierbeiner zu laufen und setzte für die vielen Oben-Ohne-Szenen den Fokus auf sein Sixpack und seine Arme.
Was den Fitnesszustand betrifft, wäre der Schauspieler also auf jeden Fall bereit für James Bond. Denn auch Daniel Craigs Version des Geheimagenten überzeugte mit einem muskelbepackten Body. Ob Taylor-Johnson demnächst wie Craig oder Ursula Andress in einem Bond-Film aus einem Gewässer auftauchen wird, werden wir wohl bald herausfinden.
Kraven the Hunter startet am 12. Dezember 2024 in den Deutschschweizer Kinos.
Chris Schelb [crs]
Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.