Der neue Film von Christopher Nolan: Was wir bis jetzt wissen und wilde Gerüchte

Im Sommer 2026 wird Christopher Nolan den Nachfolger seines Oscar-Gewinners «Oppenheimer» in die Kinos bringen. Bisher ist noch nicht viel über das Projekt bekannt - ganz nach dem Gusto von Nolan.

Christopher Nolan (mitte) mit Emily Blunt und Cillian Murphy am Set von «Oppenheimer» © Universal Pictures International Switzerland

Christopher Nolan ist niemand, der sich gross auf seinen Lorbeeren ausruht. Nachdem der britisch-US-amerikanische Filmemacher im März 2024 einige Oscars für das Biopic Oppenheimer gewann, begann er wenig später bereits die Arbeiten an seinem nächsten Film. Wie nun bekannt wurde, soll dieser im Sommer 2026 in die Kinos kommen.

An konkreten Informationen über den Inhalt des Filmes mangelt es noch, was jedoch nicht verwunderlich ist. Nolan ist derjenige, der potentielle Castmitglieder zu sich nach Hause einlädt, wo die Schauspielerinnen und Schauspieler das Skript durchlesen und dabei keine Smartphones bei sich tragen dürfen - aus Angst, dass jemand Seiten abfotografieren könnte. Nolan-Projekte sind Top-Secret-Projekte. Auch deshalb kocht die Gerüchteküche. Wir sagen euch nun, was bereits zum neuen Film bekannt und was noch reine Spekulation ist.

Bestätigt

Universal erhält Zuschlag

2021 hat es ordentlich gekracht zwischen Warner Bros. und Christopher Nolan. Seit Insomnia im Jahr 2002 hat Warner jedes Nolan-Projekt in die Kinos gebracht. Doch als das Studio entschied, alle Warner-Filme von 2021 aufgrund der Coronapandemie zeitgleich im Kino und auf dem hauseigenen Streamingdienst HBO Max (heute: «Max») zu veröffentlichen, war dies zu viel für den grossen Kino-Fan Nolan. Er kehrte Warner den Rücken und entschied sich, bei seinem nächsten Projekt mit einem anderen Studio zusammenzuarbeiten.

Den Zuschlag erhielt schliesslich Universal Pictures, für die sich der Nolan-Deal sowas von gelohnt hat: Oppenheimer spielte weltweit 975 Millionen Dollar ein und holte sieben Oscars. Warner versuchte in den letzten Monaten viel, um Nolan zur Rückkehr zu bewegen. Laut Variety soll der Regisseur eine siebenstellige Summe von dem Studio erhalten haben - es war der Betrag, auf den Nolan freiwillig verzichtete, damit Warner zustimmte, Tenet im Corona-Sommer 2020 in die Kinos zu bringen. Trotz dieser Goodwill-Aktion beschloss Nolan, seinen nächsten Film wieder mit Universal zu realisieren.

Ein alter Bekannter

Wie Deadline berichtet, soll Matt Damon in dem kommenden Film mitwirken. Es wäre nach Interstellar und Oppenheimer bereits die dritte Zusammenarbeit zwischen Damon und Nolan. In welche Rolle der Schauspieler schlüpfen wird, ist natürlich streng geheim.

Matt Damon in «Oppenheimer»
Matt Damon in «Oppenheimer» © Universal Pictures International Switzerland. All Rights Reserved.

IMAX

Nolan wird (natürlich) beim Dreh und auch beim Release wieder mit IMAX zusammenspannen. Der Film wird somit auch wieder in IMAX-Kinos zu sehen sein.

Dreharbeiten und Kinostart

Laut Deadline-Quellen sollen die Dreharbeiten Anfang 2025 beginnen. Es ist also mit Casting-News in den nächsten Wochen und Monaten zu rechnen. Der US-Kinostart ist für den 17. Juli 2026 angesetzt. Einen Deutschschweizer Kinostart gibt es noch nicht, aber da Nolans Werke vielerorts in der gleichen Woche in die Kinos kommen, ist davon auszugehen, dass der Film bei uns ab Donnerstag, 16. Juli 2026, zu sehen sein wird.

Gerüchte

Um was sich der neue Nolan-Film drehen wird, ist noch nicht bekannt. Doch aus der Gerüchteküche gibt es schon einiges zu vernehmen.

Kinofassung einer Kultserie?

Nolan gilt als grosser Fan der britischen Miniserie The Prisoner. In der Show geht es um einen Agenten, der seine Stelle beim britischen Geheimdienst kündigt. Daraufhin wird er an einen abgelegenen Ort verschleppt und dort als «Nummer 6» festgehalten. Nicht nur Nolan ist ein Fan, sondern auch die Macher der Simpsons: Sie parodierten die Serie in der Episode «The Computer Wore Menace Shoes» (deutscher Titel: «Mr. X und der Website-Schund»).

Update von «Blue Thunder»?

1983 erschien der Actionfilm Blue Thunder (deutscher Titel: «Das fliegende Auge») in den Kinos, in dem es um einen neuartigen Überwachungshubschrauber geht. Es gibt Gerüchte, dass Nolan und sein Team sich von diesem Film inspirieren liessen und schon Gespräche mit der Luftfahrteinheit des New Yorker Police Departments geführt hätten. Am Ende soll ein futuristischer Actionfilm entstehen, in dem ein Pilot einen hochmodernen, aber gefährlichen Hubschrauber entwickelt, den Terroristen in die Hände bekommen wollen.

Spionage-Thriller?

Es ist kein Geheimnis, dass Nolan ein riesiger James-Bond-Fan ist. Mit Inception und Tenet hat sich der Regisseur auch schon selbst etwas in der Welt der Spionage ausgetobt. Dass Nolan den nächsten Bond-Film übernehmen wird, scheint unrealistisch. Die Bond-Chefs Barbara Broccoli und Michael G. Wilson würden dem Oscarpreisträger nie die Freiheiten gewähren, die er sich wünscht. Es ist also möglich, dass Nolan sich einer eigenen Spionage-Geschichte widmen wird.

Ein Horrorfilm?

In einem Interview im Februar gab Nolan sein Interesse an Horror zu Protokoll: «Oppenheimer enthält definitiv Horrorelemente, was meiner Meinung nach dem Thema angemessen ist. Ich finde Horrorfilme sehr interessant und würde gerne mal einen machen. Aber ich denke, ein wirklich guter Horrorfilm erfordert eine wirklich aussergewöhnliche Idee. Und die sind rar gesät. Ich habe noch keine Geschichte gefunden, die sich für einen Horrorfilm eignet», sagte Nolan damals. Ob er vielleicht in den letzten Monaten einen Horror-Geistesblitz hatte?

Chris Schelb [crs]

Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.

  1. Artikel
  2. Profil
  3. E-Mail
  4. Twitter
  5. Instagram
  6. Letterboxd
Teilen
Auf Discord besprechen Auf Facebook teilen  Auf Twitter teilen 
Datum
Quelle
Deadline, Variety
Themen