Stephen-King-Adaption «The Life of Chuck» und «The Substance» triumphieren in Toronto
Regisseur Mike Flanagan («Doctor Sleep», «The Haunting of Hill House») gewinnt mit «The Life of Chuck» den Publikumspreis am TIFF. Und auch Coralie Fargeat holt mit ihrem Body-Horror-Film einen Preis.
Mit The Life of Chuck hat Mike Flanagan eine Kurzgeschichte von Stephen King adaptiert. Diese beiden Namen lassen Horrorfans weltweit aufhorchen. Schon Gerald's Game und Doctor Sleep waren gelungene King-Adaptionen von Flanagan, der sich auch mit den Netflix-Serien The Haunting of Hill House und The Haunting of Bly Manor einen exzellenten Ruf erarbeitete. In Kürze wird er versuchen, die Exorcist-Reihe wieder auf Kurs zu bringen. Zuvor ist jedoch eine grosse Feier angesagt. Denn Flanagans The Life of Chuck hat am Toronto International Film Festival den begehrten Publikumspreis gewonnen.
Der Preis ist der wichtigste des Festivals. Es verleiht ihn jeweils anhand einer Publikumsabstimmung. Zudem gilt der Award als wichtiger Indikator für die kommende Oscarsaison. Seit 2012 war noch jeder Publikumspreisgewinner von Toronto danach auch bei den Academy Awards für den besten Film nominiert - im letzten Jahr war die Satire American Fiction der grosse TIFF-Gewinner.
Nun dürfte The Life of Chuck mit grossem Selbstvertrauen ins Oscarrennen und auch auf Distributoren-Suche gehen. Weder in den USA noch in der Schweiz hat der Film bisher einen Verleiher. Somit können wir euch nicht sagen, wann der Film in unsere Kinos kommen wird.
Dafür können wir Auskunft geben über den Inhalt von The Life of Chuck. Der Film ist in drei Akte unterteilt, die in umgekehrter Reihenfolge präsentiert werden. Darin taucht das Gesicht des gewöhnlichen Buchhalters Charles Krantz (Tom Hiddleston) plötzlich auf Plakaten und im Fernsehen auf. Immer wieder wird ihm dabei für die letzten 39 Jahre gedankt. Was hat es damit bloss auf sich?
Wir konnten The Life of Chuck an seiner Weltpremiere sehen und fanden den Film sehr berührend. Die Stephen-King-Adaption ist deutlich näher an einem Stand by Me als an einem It. Eine ausführliche Kritik zum Film veröffentlichen wir in den kommenden Tagen.
Auf dem zweiten Platz bei der Publikumsabstimmung landete Emilia Perez, auf den dritten Rang kam der Cannes-Gewinner Anora.
Neben diesem Hauptpreis gibt es am TIFF jeweils auch in Nebensektionen Preise abzuräumen. Als bester Dokumentarfilm wurde das Band-Porträt The Tragically Hip: No Dress Rehearsal ausgezeichnet, den Platform-Preis holte das Krebsdrama They Will Be Dust, in dem eine Frau die Schweiz reist, um Sterbehilfe zu erhalten. Der Award für den besten kanadischen Film ging an Bergers, der als nächstes am Zurich Film Festival zu sehen sein wird.
Und da gibt es auch noch den Preis in der Sektion Midnight Madness, die jeweils Verrücktes nach Mitternacht zeigt. Dieser Award ging völlig verdient an das Body-Horror-Meisterwerk The Substance von Regisseurin Coralie Fargeat, das schon am 19. September in den Deutschschweizer Kinos starten wird.
OutNow war während des gesamten Toronto International Film Festival 2024 vor Ort. Unsere ganze Berichterstattung findet ihr in unserem TIFF-2024-Dossier.