Movie Mining - Gold or Garbage #4: Billigstreifen
Zwei vermeintliche Sci-Fi-Kracher graben wir in dieser Ausgabe von Movie Mining aus. Beide haben zwar coole Poster, bieten aber nicht viel ausser Enttäuschung. Yannick und Marco berichten.
Yannicks Fund: Road Wars
- Produktion: USA, 2015
- Regie: Mark Atkins
- Cast: Cole Parker, Chloe Farnworth, John Freeman
- Laufzeit: 90 Minuten
- Genre: Science-Fiction-Action
- Wo? Rakuten / Apple Store
Plot:
Ein gefährliches Virus hat grosse Teile der Menschheit in vampirähnliche Zombiewesen verwandelt. Eine Gruppe von Nicht-Infizierten flüchtet in gepanzerten Wagen und mit einem Restbestand an Munition vor den Untoten, auf der Suche nach einem sicheren Ort, nach Nahrung und sauberem Trinkwasser. Sie machen sich auf die Suche nach Equipment, das sie für die Herstellung eines Heilmittels dringend benötigen.
Yannicks Take:
Das hinter Road Wars stehende Studio Asylum ist nicht gerade für innovative und vor allem eigene Ideen bekannt. So ist denn auch dieser Film ein äusserst preiswerter Abklatsch von Mad Max: Fury Road, woraus er auch kein Geheimnis macht.
Leider ist der Film seinem übergrossen Vorbild in allen Belangen massiv unterlegen: Weder die Story - wenn man das Gezeigte überhaupt als solche betiteln darf -, die austauschbaren, belanglosen Charaktere noch die Settings des Filmes vermögen minimal zu überzeugen. Die Geschichte ist wirr erzählt und schafft es nicht, die gesponnenen Fäden der Erzählstruktur am Ende wieder zusammenzubringen.
Finanziell war die Produktion auch eher schlecht gestellt, was an der schlechten Ausleuchtung zu sehen ist: Alles sieht gleichermassen gelb-beige aus. Die Statisten - vor allem die Zombie-Kreaturen - sind ebenfalls sehr spärlich eingesetzt. Dazu gibt es rockige Klänge, die nicht wirklich zum Gezeigten passen. Ein typischer Low-Budget-Abklatsch eines erfolgreichen Hollywood-Blockbusters.
Gold or Garbage?
Garbage (ziemlich übelriechend!)
Marcos Take: The Night of the Blood Beast
- Produktion: USA, 1958
- Regie: Bernard L. Kowalski
- Cast: Michael Emmet, Angela Greene, John Baer, Ed Nelson
- Laufzeit: 62 Minuten
- Genre: Science-Fiction-Horror
- Wo? Amazon Prime / Youtube
Plot:
Nach seinem Pionierflug ins All wird der Astronaut John Corcoran zu einer Crash-Landung gezwungen. Als sein Raumschiff geborgen wird, findet man nur noch seinen leblosen Körper und eine seltsame, schleimige Masse. Kein Atmen, kein Herzschlag. Kurioserweise hat John jedoch noch immer den Blutdruck eines lebenden Menschen. Wie ist dies zu erklären? Hat es mit der mysteriösen Substanz aus dem Weltraum zu tun?
Marcos Fund:
Fast 500 Filme hat Roger Corman produziert, der dieses Jahr verstorben ist. Da der B-Movie-Pionier 1954 begann, kann man The Night of the Blood Beast aus dem Jahr 1958 also zu seinem Frühwerk zählen. Der Billigstreifen funktioniert nach demselben Schema wie viele seiner Art. So taucht das Monster erst in den finalen Minuten auf und ist ganz und gar nicht furchteinflössend, sondern unfreiwillig komisch.
Leider sind die Charaktere nicht interessant genug, um den Film trotzdem zu empfehlen. Die Eröffnungssequenz mit dem Raumschiff ist witzig anzusehen, doch danach macht sich Langeweile breit. Diese Filme sind oft Geschmackssache, und viele von ihnen bewerte ich als Freund des Genrekinos vielleicht milder als andere. Diesen Schmarren jedoch kann sich auch jeder Freund solcher Filme sparen.
Gold or Garbage?
Garbage