Das Venedig-Tagebuch von OutNow - Tage 1 und 2: Wenn die Gondeln Journis tragen
Wir grüssen von der Biennale! Die ersten zwei Tage standen für einen Teil unserer Delegation ganz im Zeichen der berühmt-berüchtigten «Vaporetti» - der Schiffe, ohne die in Venedig nichts läuft.
Dank unserer stattlichen OutNow-Delegation müssen wir uns dieses Jahr auf zwei Appartements aufteilen. Eines davon liegt mitten in der malerischen Altstadt von Venedig. Nun, wer noch nie am Filmvestival war, denkt sich vielleicht nun, das sei eine privilegierte Lage. Doch leider ist das Gegenteil der Fall. Denn die Musik, Verzeihung, der Film spielt auf dem Lido, einer vorgelagerten Insel, die von der Altstadt nur via eine ungefähr 20-minütige Schifffahrt zu erreichen ist.
Eine Schifffahrt, die einiges kostet - es sei denn, man nimmt die Speziallinie von San Marco aufs Lido, die für uns Akkreditierte kostenlos ist. Da nehmen wir auch gerne den nochmals rund 20-minütigen Spaziergang nach San Marco in Kauf, der Sightseeing-technisch durchaus ergiebig ist und uns die Gelegenheit gibt, unterwegs noch einen Caffè und ein leckeres Brioche zum Zmorgen zu schnappen.
Vor 08:00 am Pier angekommen, müssen wir dann allerdings feststellen, dass wir nicht die einzigen sind, die gerne die Linie 20 direkt zum Festivalgelände nehmen möchten. Die Schlange für das 08:15-Vaporetto ist bereits stattlich und wird länger und länger. Zumal um 08:15 noch keine Spur von Schiff zu sehen ist. Um 08:30 - immer noch wartend am Pier - beginnen wir langsam nervös zu werden und im Kopf durchzurechnen, ob es wohl noch pünktlich auf 09:00 zum Screening von September 5 reicht.
Auf einem mit Journis und sonstigen Badgetragenden voll beladenen Schiff erreichen wir schliesslich um 08:55 das Lido, hetzen durch die Security und legen bei gefühlt bereits über 30 Grad einen kleinen Zwischensprint ein zur glücklicherweise gleich neben der Anlegestelle gelegenen «Sala Giardino». Gerade noch rechtzeitig schaffen wir es zum Filmstart - 90 Minuten, nachdem wir unser Appartement verlassen haben.
Da kommt schon ein bisschen Neid auf unsere Kollegen auf, deren Unterkunft einen gemütlichen zehnminütigen Fussmarsch entfernt liegt. Aber hey, immerhin haben wir so das Venedig-Flair inklusive. Und atmen ein wenig die Luft der Stadt, in der Filme wie Don't Look Now, The Talented Mr. Ripley oder Casino Royale gedreht worden sind.
Dossier: 81. Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica 2024