Die magischen Filmmomente 2023 der OutNow-Redaktion
Das Kinojahr 2023 hatte wieder einige spezielle und besondere Momente zu bieten, an die wir uns noch Jahre später zurückerinnern werden. In diesem Bericht erzählen wir von diesen.

Karaoke bei Fallen Leaves
Karaoke-Abende bieten eher Anlass zum Schmunzeln als zum Schmelzen. Nicht so im Kaurismäki-Finnland, wo alle Temperatur schon längst den Gefrierpunkt erreicht hat. Dann betritt einer die Kneipen-Bühne und schmettert Franz Schuberts «Ständchen». Da taut das Herz für einen kurzen - und sehr trüglichen - Moment auf; und was Eis war, fliesst aus den Augen. [Tom von Arx]

Doppelte Sprengkraft
Ein Atompilz, der sich in den Himmel schraubt, bedrückende Musik, entsetzte Gesichter. Ein Bild, das einem im Gedächtnis bleibt. Dieses Jahr gar doppelt. Zum einen in Nolans Oppenheimer. Ebenso in Godzilla: Minus One. Wenn der übergewichtige Atom-Lurch auf sein zerstörerisches Werk blickt, wird allen klar, dass die Japaner ihr Kult-Monster auch nach 70 Jahren noch im Griff haben. [Chris Bucher]

Welcome Back Home!
Mein Filmmoment 2023? Erstmals seit 12 Jahren wieder ans Lido in Venedig zurückzukehren, wo ich vor langer Zeit als Neu-Freelancer meine Liebe zu Filmfestivals entdeckt habe - ein magisches Gefühl! Denn die erste Liebe vergisst man nicht so schnell. [Simon Eberhard]

Mit Star Lord (fast) auf dem Klo!
Die Party zum Release von Guardians of the Galaxy Vol. 3 im Disneyland Paris. Die PK am Sonntagmorgen mitten in Paris brachte mich in Griffnähe der Stars und noch viel näher. Denn wenn du vor dem Hotelklo verzweifelt warten musst, weil Chris Pratt seinen Star-Lord entleert, und der Kerl dann mit einem Lächeln auf den Lippen «Sorry, man», inklusive Schulterklopfer an dir vorbeimarschiert, dann hast du den Grund für deinen Toilettenbesuch schon fast wieder vergessen. [Dani «muri» Maurer]

Wenn ein Blick mehr sagt als 1000 Worte
Killers of the Flower Moon ist von Anfang an ein herzzerreissender Film, wenn man die Geschichte der Osage kennt. Ernest Burkhart ist naiv, liebevoll, gierig, aufopfernd - eine höchst ambivalente Figur, die in der letzten Stunde des Films auf der Suche nach Absolution über das verbrannte Land wandert. Ein letztes Mal fragt ihn seine Frau Mollie nach der Wahrheit, der ganzen Wahrheit und DiCaprios blaue Augen schauen sie Hilfe suchend an, bevor Ernest sein Schicksal endgültig besiegelt. [Sven Martens]

Señor Spielbergo ganz nah!
Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich auf der diesjährigen Berlinale kurzfristig ein Ticket für die Verleihung des Ehrenbären ergatterte. Denn dieser sollte an Steven Spielberg gehen! Als dann auch noch überraschend Sänger Bono die Bühne des Berlinale Palasts betrat, um eine Laudatio auf Spielberg zu halten, brachen alle Dämme. Mit Tränen in den Augen sass ich da, als im Anschluss und in Anwesenheit dieses grossen Regisseurs The Fabelmans gescreent wurde. Was für ein Abend! [Swantje Oppermann]

Neues Blockbuster-Zuhause
Auf den ersten Blick ein trauriger: Mit dem Küchlin schliesst in der Kinostrasse in Basel das letze, ansässige Kino und notabene eines meiner Stammkinos. Die tollen kult.kinos zeigen leider keine US-Blockbuster. Was tun in der Not? Ich habe ein neues «Zuhause» gefunden in den Basler Arena-Kinos: technisch auf dem neuesten Stand und sehr modern. Ich verbringe fortan meine Blockbuster-Zeit in unmittelbarer Grenznähe. [Yannick Bracher]

Gwen's Story
Meine Erwartungen an Spider-Man: Across the Spider-Verse waren sehr hoch. Aber ich hätte nie erwartet, dass der Film mir in den ersten 15 Minuten zweimal (!) die Tränen in die Augen treibt. Wie die Macher die schmerzhafte Geschichte von Gwen Stacy und ihrem Vater visuell (mit den verschmelzenden Farben) erzählen und dabei kongenial von Hailee Steinfeld und Shea Whigham unterstützt werden, erinnerte uns daran, wie zerbrechlich unsere Helden - trotz ihrer Superkräfte - sein können. [Chris Schelb]

«I'm Just Ken»
She's everything. He's Just Ken - but he has the better song. Wie sich Ryan Gosling als Ken ironisch und völlig überdreht dessen Leid von der Seele singt, ist nicht nur urkomisch, sondern auch dermassen catchy, dass man sich plötzlich beim Mitsingen ertappt. Dieser Song ist mehr als «kenough» - und Greta Gerwigs Dream-Ballet-Inszenierung tut ihr Übriges. [Chris Schelb]