Wenn's mal wieder etwas länger dauert: Bester «First Watch» 2023

Neben dem Filmprogramm in den Kinosälen haben wir uns in diesem Jahr auch links und rechts davon umgesehen und Filme nachgeholt oder ganz neue entdeckt. Das waren unsere Highlights.

«Scarface», «Saturday Night Fever», «Lunana» © Universal, Paramount, trigon-film

Das Boot

Es kann einem durchaus der Atem wegbleiben, wenn man mit Herbert Grönemeyer für bis zu 309 Minuten auf Tauchstation geht. Die Geschichte um eine U-Boot-Besatzung während des 2. Weltkriegs schildert den Horror des Krieges schonungslos. Dieser gipfelt im ultimativen Gänsehautmoment, wenn ein unbeteiligtes «Ping» signalisiert, dass der Feind einen geortet hat. Zeitlos beklemmend. [Tom von Arx]

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Taste of Fear

Dieser Thriller aus dem Jahr 1961 könnte aus Hitchcocks Filmografie stammen. Das Kammerspiel um eine junge Frau, die nach vielen Jahren ihren Vater an der französischen Küste besuchen will, ist aber auch ohne die Regielegende ein spannender Film. Bonuspunkte gibt's noch für Christopher Lee. [Chris Bucher]

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Munich

Was hatte ich 2005 nur gegen Steven Spielberg? Da haute er mit Munich und War of the Worlds gleich zwei Knaller-Filme raus, und ich habe beide verpennt. 18 Jahre später bin ich begeistert. Für den Titel «Best First Watch» wähle ich ersteren. Weil er trotz drei Stunden hochspannend und leider immer noch aktuell ist. Grossartig! (Da kann man auch die peinliche Sexsequenz kurz vor Ende verzeihen.) [Simon Eberhard]

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Lunana: A Yak in the Classroom

Der wohl unmotivierteste Lehrer in ganz Bhutan wird nach Lunana geschickt und unterrichtet dort in der abgelegensten Schule der Welt. Die Kinder sind extrem lernbegierig und dadurch lernt der Lehrer auch sehr viel über sich selbst. Der Film ist langsam, dauert 2 Stunden und ist keine Sekunde langweilig. Ein wunderschöner Streifen, mit dem man eine wundervolle Zeit verbringen kann. [Christoph Reiser]

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Scarface

Der Aufstieg von Tony Montana vom Tellerwäscher zum Drogenboss gehört zu den Klassikern der Filmgeschichte. Fast drei Stunden verfolgen wir Al Pacino beim Puff-Machen, sehen eine blutjunge Michelle Pfeiffer in der Nebenrolle und sind uns mit Blick auf die heutigen Produktionen sicher, dass solche Filme in der Gegenwart kaum mehr produziert werden dürften. Grandioser Film, massiver Einfluss auf die Popkultur und tolle Musik. Selten verflogen 170 Minuten so schnell. [Dani «muri» Maurer]

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Saturday Night Fever

Der Kultfilm aus den 1970ern, in welchem John Travolta zum Vorzeigetänzer einer ganzen Generation wurde und die Bee Gees unvergessliche Musik dazu geschaffen haben. Im tristen Alltag ist der Samstägliche Ausgang in die Disco Pflicht und wer die Tanzfläche rockt, der hat auch unter der Woche was zu sagen. Der Film mag etwas in die Jahre gekommen sein, aber punktet trotzdem mit grandiosen Tanzszenen und einem unverkennbaren Sound. Let's disco! [Dani «muri» Maurer]

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Wicked City

Ein Film über Liebe, Politik … und Sexdämonen! Wicked City ist ein wahnsinnig stylischer Anime von Yoshiaki Kawajiri, der zwar nicht ganz jugendfrei ist, aber umso besser aussieht. Die intensiven Rot- und Blautöne werden toll eingesetzt, ebenso das Lighting. Die Story mag ein wenig banal und die «Erotik» etwas gar edgy sein, doch das tut der Unterhaltung nichts ab. Ein klassischer Fall von Style is Substance! [Nicolas Nater]

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Fail Safe

Es sind die persönlichen Geschichten, die die nukleare Bedrohung so real werden lassen. Vom einfachen Bomberpiloten bis zum Präsidenten der Vereinigten Staaten - wunderbar gespielt von Henry Fonda - steht für jeden Einzelnen alles auf dem Spiel. Und neben dem Ende der Welt erzählt Lumets Meisterwerk auch noch von der drohenden Automatisierung und der damit einhergehenden Ersetzung der menschlichen Arbeitskraft. [Sven Martens]

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Ace in the Hole

Der Billy Wilder-Streifen mit Kirk Douglas in der Hauptrolle ist zwar bereits 72 (!) Jahre alt, fühlt sich dennoch extrem heutig an. Im von wahren Ereignissen inspirierten Film spielt Douglas den abgehalfterten Reporter Chuck Tatum. Der wittert die grosse Story, als ein Bergarbeiter in einem Schacht verschüttet wird. Schon bald entwickelt sich eine Medienhysterie um die Bergung des Mannes, hunderte Schaulustige reisen an und Tatum schreckt nicht davor zurück, die Rettungsarbeiten zu behindern, um alles aus der Story rauszuholen. Abgründig und bis zur letzten Sekunde faszinierend. [Swantje Oppermann]

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Indiana Jones and the Last Crusade

Ich darf es fast nicht sagen, aber 2023 habe ich erstmals (und als Vorbereitung für den Neuesten in Cannes) die Indiana-Jones-Filme gesehen. Indiana Jones and the Last Crusade hat es mir sofort angetan und mich mitgerissen, wie eine Gondel im Minenschacht beim Abwärtsfahren. Der dritte Teil trumpft mit schönen Locations einer coolen Story und viel Wortwitz auf. Erneut steht ein Rennen gegen die Zeit (und die Nazis) im Zentrum des Geschehens und - was den Film von den vorherigen abhebt - Sean Connery als Vater von Indy ist einfach herrlich! [Yannick Bracher]

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Chris Schelb [crs]

Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.

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