Vor dem Kinostart von «The Boy and the Heron»: Das sind unsere Ghibli-Lieblinge

Vom herzigen Familienfilm bis zum emotional vernichtenden Kriegsdrama: Das Studio Ghibli hat uns schon viele Meisterwerke beschert. Unsere Redaktionsmitglieder verraten hier ihre Favoriten.

«Spirited Away» © Studio Ghibli

Spirited Away

Ein kleines Mädchen tritt auf der Suche nach ihren verschwundenen Eltern in eine Geisterwelt ein, trifft auf das Ohngesicht, das keinen Charakter hat, aber zum Begleiter wird und wehrt sich gegen die Hexe Yubaba. Alles durchmischt in einer wundervollen Story, mit faszinierender Bildsprache und einer riesigen Portion Fantasie. Ein mit einem Oscar ausgezeichneter Film, der die westliche Türe für Ghibli-Produktionen weit aufgestossen hat. [Dani «muri» Maurer]

Grave of the Fireflies

Die sterbenden Glühwürmchen und die Geschwister Seita und Setsuko teilen ein ähnliches Schicksal. Die Fürsorge des älteren Bruders um seine kleine Schwester, die zu jung ist, um ihr eigenes Leid komplett zu verstehen, trifft einen wie ein Schlag aufs Herz. Verpackt in atemberaubende Sequenzen treffen kindliche Unschuld auf die perfide Morbidität des Krieges. [Ewan Graf]

Howl's Moving Castle

Was hat Diana Wynne Jones mit Ghibli-Schöpfer Hayao Miyazaki zu tun? Miyazaki war es, der aus dem Roman der britischen Autorin dieses wundersame Werk kreierte. Was gibt es Niedlicheres als eine kleine Flamme mit Gesicht, welche mit einer unbändigen Kraft ein ganzes Haus bewegen kann? Calcifer heisst das feurige Kerlchen und ist der heimliche Star des Filmes. 2006 erhielt der Film völlig zurecht eine Oscar-Nomination. [Sandro Götz]

My Neighbour Totoro

My Neighbour Totoro ist eine herzerwärmende Geschichte um eine Familie, welche aufs Land zieht. Die beiden Töchter lernen dabei, mit der Abwesenheit ihrer Mutter, welche im Spital liegt, umzugehen und kommen mit den Totoros und somit der fantastischen Geisterwelt Japans und deren Wesen in Berührung. Auch hier trumpft Miyazaki mit viel Fantasie und liebenswerten Charakteren auf, welche ernste Themen in eine schöne Story verpacken können. Ein Märchen für Gross und Klein gleichermassen! [Yannick Bracher]

Only Yesterday

Taeko setzt sich mit ihrer Vergangenheit auseinander, um in der Gegenwart ihr Leben neu zu definieren. Das am meisten übersehene Filmjuwel aus dem Hause Ghibli ist auf ein erwachsenes Publikum ausgerichtet und bricht mit Konventionen des Anime. Die unverschämt unspektakuläre Selbstfindungsgeschichte versprüht einen überraschend mitreissenden, berührenden und nachdenklich stimmenden Zauber. [Lorenzo Berardelli]

Castle in the Sky

In Hayao Miyazakis vierter Filmregie-Arbeit vereint er bereits die Themen, die spätere Ghibli stets mittrugen: Naturschutz, Krieg, junge Frauen in der Hauptrolle und die gekonnte Vermischung zwischen Fantasie und greifbarer Realität. Das Schloss im Himmel spielt in einer schön gestalteten Welt, hat tolle Charaktermomente und sieht umwerfend aus. Gerne ein Ticket nach Laputa, bitte! [Nicolas Nater]

Porco Rosso

Lustige Luftpiraten, fiese Faschisten und ein Schwein als strahlende Heldenfigur. Porco Rosso vereint Historie mit Fiktion und Träume mit Trauma. Es ist ein verspielter Kriegsfilm, fast sogar eine Ghibli-Variante von Casablanca. Aber über allen Andeutungen und Anspielungen steht das Fliegen. Miyazakis Sehnsüchte brechen sich hier die Bahnen, wenn die Propellermaschinen über dem Mittelmeer schweben. [Sven Martens]

Princess Mononoke

Miyazakis Filme behandeln häufig den Gegensatz von Zivilisation und Natur, als Ökofabel ragt sein Fantasyepos über riesige Tiergötter, das Mädchen San und den verfluchten Ashitaka aber aus den Meisterwerken des Regisseurs heraus wie der Gott des Waldes über sein Schutzgebiet. Princess Mononoke ist ein bildgewaltiges und sozialkritisches Märchen für Erwachsene, das Historiendrama, Horror und Liebesgeschichte vereint. [Petra Schrackmann]

Das neuste Ghibli-Werk, The Boy and the Heron, startet am 23. November in den Deutschschweizer Kinos.

Chris Schelb [crs]

Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.

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