Herrliche Satire «American Fiction» gewinnt Toronto-Filmfestival 2023

Der Film von Cord Jefferson, in dem Jeffrey Wright einen frustrierten Schriftsteller spielt, gewann am TIFF den begehrten Publikumspreis und geht nun mit ordentlich Rückenwind in das Oscar-Rennen.

Jeffrey Wright in «American Fiction» © Courtesy of TIFF

Als wir vor ein paar Tagen in der Weltpremiere von American Fiction sassen, wurden während der Einführung und vor dem Auftritt von Autor und Regisseur Cord Jefferson seine bisherigen Arbeiten aufgelistet, wobei Titel von Erfolgsserien wie The Good Place, Watchmen und Succession fielen. Nach dieser Aufzählung hörten wir von einem Festivalbesucher, der ein paar Reihen hinter uns hockte: «Oh, this movie is gonna be good.» Der Mann sollte Recht behalten. Jeffersons Spielfilmdebüt ist sogar sehr gut - und hat nun sogar die 2023er-Ausgabe des Toronto International Film Festivals gewonnen.

In American Fiction geht es um den Lehrer und Autor Thelonious «Monk» Ellison, gespielt von Jeffrey Wright, der aus Frust über die immer gleichen afroamerikanischen Geschichten in Buch- und Filmform (darunter viele Sklaven- und Ghetto-Geschichten) unter einem Pseudonym einen übertriebenen Gangsterroman mit allerlei Klischees und Stereotypen schreibt. Dummerweise wird das Buch, das als Scherz und Kritik gedacht war, von der Verlagsbranche ernst genommen und wird schnell zu einem Bestseller.

Die sehr lustige und bissige Satire war auch eines unserer Highlights am TIFF 2023. Eine OutNow-Kritik zum Film wird in den nächsten Tagen veröffentlicht. Wann der Film in die Schweizer Kinos kommen wird, ist noch nicht bekannt.

Dank des Gewinns des People's Choice Award, der als wichtigster Preis des Festivals gilt, dürfte American Fiction nun im kommenden Oscar-Rennen mitmischen. In den letzten elf Jahren wurde jeder Gewinner des TIFF-Publikumspreises für einen Oscar in der Kategorie «Bester Film» nominiert - 12 Years a Slave, Green Book und Nomadland gewannen am Ende den wichtigsten Oscar.

«The Holdovers»
«The Holdovers» © Universal Pictures International Switzerland. All Rights Reserved.

Auf dem zweiten Platz bei dem 48. Toronto-Filmfestival landete die berührende Tragikomödie The Holdovers von Alexander Payne (unsere Kritik), auf den dritten Rang schaffte es The Boy and the Heron von Hayao Miyazaki (unsere Kritik).

OutNow war während des gesamten Toronto International Film Festivals 2023 vor Ort. Unsere ganze Berichterstattung findet ihr in unserem TIFF-2023-Dossier.

Chris Schelb [crs]

Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.

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