Das sind die 15 besten Filme des ersten Halbjahres von 2023

Schon wieder ist ein halbes (Kino-)Jahr rum und so wollten wir von unserer Redaktion wissen, welche Filme sie im 2023 bisher so richtig begeistert haben. Ein Film schwang dabei obenaus - pun intended!

«John Wick: Chapter 4», «Babylon», «Spider-Man: Across the Spider-Verse», «TÁR» © Ascot Elite, Paramount, Sony Pictures, Universal

15. Beyond the Infinite Two Minutes

Dass es ein japanischer Zeitreisefilm mit einem Budget von 30'000 Franken in unsere Top-15 schafft, ist ein kleines Wunder. Beyond the Infinite Two Minutes hat eine einfache wie geniale Idee und setzt diese als (gefakte) Plansequenz um. Wie das Storyboard ausgesehen haben muss, wollen wir uns gar nicht vorstellen. Und dabei findet er genau die richtige Balance zwischen Klamauk und Cleverness. [Nicolas Nater]

© NIFFF

14. Close

Es ist schwierig, über Lukas Dhonts oscarnominiertes Drama zu schreiben. Denn innerhalb der ersten 20 Minuten passiert etwas, das einen im Idealfall so unvorbereitet/spoilerfrei trifft wie die Figuren. Was folgt, ist eine äusserst berührende und ehrliche Coming-of-Age-Geschichte über Freundschaft und den Kampf mit Vorurteilen, die einen auch Tage später noch begleitet und beschäftigt. [Chris Schelb]

© Filmcoopi

13. Das Lehrerzimmer

Eine Geschichte über eine Schule, in der mit einer «Nulltoleranzpolitik» gegen Diebstahl vorgegangen wird - was nach einem Lehrfilm für die pädagogische Hochschule klingt, ist tatsächlich ein erbarmungsloser Einblick in die Ungerechtigkeit im Bildungswesen und darüber, wie zermürbend Leidenschaft im Beruf sein kann. Ein Must-Watch für Lehrpersonen und alle, die es nicht werden wollen. [Nora Nater]

© Filmcoopi

12. Elemental

Elemental ist auf der Oberfläche ein Fantasy-Animationsabenteuer mit wunderschönem World-Building und herzigen Figuren. Der eigentliche Trumpf des Filmes ist aber eine interkulturelle Liebesgeschichte zwischen zwei Figuren, die eigentlich nicht zusammenpassen sollten. Das Resultat ist eine überraschend erfrischende Rom-Com - eine Seltenheit in der Welt der Animationsfilme. [Linda Mullan]

© Disney / Pixar

11. The Fabelmans

Dass Steven Spielberg einer der wohl besten Geschichtenerzähler ist, beweist er erneut mit The Fabelmans. Damit taucht er tief in seine eigene Jugend ab und trägt so diese bezaubernde und wunderbar gespielte Coming-of-Age-Geschichte ins Publikum. Weit weg von Superhelden oder Muskelprotzen, bekommen wir ein Familiendrama geboten, das kreativ, ehrlich und trotzdem niemals langweilig ist. [Dani «muri» Maurer]

© Universal Pictures

10. Decision to Leave

Ein Mord, ein Kommissar und eine höchst verdächtige Ehefrau - alles, was man für eine grosse Liebesgeschichte benötigt. Bei aller Melodramatik und Hitchcock-Referenzen ist es vor allem die formale Ebene, auf der Regisseur Park Chan-wook glänzt. Decision to Leave sieht einfach in all seinen Szenen sensationell gut aus und ist dabei auch inhaltlich ein äussert cleverer Film. [Sven Martens]

© Filmcoopi

9. Aftersun

In Aftersun verfolgen wir die lückenhaften Erinnerungen von Sophie an ihren Vater. Der Film ist sehr fragmentarisch aufgebaut und überlässt einiges der Interpretation des Publikums. Dabei spielen sowohl Paul Mescal wie auch Frankie Corio gross auf und erzeugen eine wahnsinnig stimmige Harmonie. Das Drama trifft emotional voll ins Schwarze, wurde mit einem super Soundtrack ausgestattet und überzeugt durch eine tolle Retro-Optik. [Yannick Bracher]

© Outside the Box

8. The Whale

Der Film von Darren Aronofsky hat in diesem Jahr für kontroverse Diskussionen gesorgt. Dennoch gibt es zwei Auszeichnungen, die ihm niemand absprechen kann: den Oscar für das beste Make-up und für den besten Hauptdarsteller. Brendan Fraser gelingt in dicken Schichten Prothesenfett eindringlich und feinfühlig die Darbietung seines Lebens. Ein effektbewusstes, gefühliges Kammerspiel mit erhabenem Score, überzeugendem Cast und tiefgreifenden Sinnbildern. [Lorenzo Berardelli]

© Pathé Films

7. Guardians of the Galaxy Vol. 3

Ein schöneres Abschiedsgeschenk hätte Regisseur James Gunn uns nicht machen können. Vor seinem Wechsel zum Comic-Konkurrenten DC lässt er die bunte Marvel-Truppe noch einmal das Universum retten. Selbst Steven Spielberg hat gesagt, dass er von diesem Superhelden-Epos am meisten beeindruckt war. Verständlich: Volume 3 ist ein würdiger und vor allem emotionaler Abschluss, der wie die Vorgänger auch mit dem Soundtrack brilliert. [Sandro Götz]

© Marvel Studios

6. Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves

Dungeons & Dragons - gab's da nicht mal diesen peinlichen Film mit Jeremy Irons? Über 20 Jahre später lässt uns die erste «richtige» Verfilmung des beliebten Games diese Schmach vergessen. Chris Pine führt eine Crew aus sympathischen Loserfiguren an und meistert mit gelegentlichen Gaststars den schwierigen Balanceakt zwischen Action, Spektakel und Schenkelklopfern. Juhu, Fantasy darf endlich wieder mal Spass machen! [Petra Schrackmann]

© Paramount Pictures

5. John Wick: Chapter 4

Die John-Wick-Reihe ist und bleibt die Königsklasse des kontemporären Actionkinos, auch mit John Wick: Chapter 4. Kein anderer Film im Genre hat solch brillante wie brutale Action, solch gutes Produktionsdesign oder solch eine coole Welt. 165 Minuten mögen eine lange Zeit sein, doch an jeder Ecke wartet eine neue Überraschung - sowohl für John wie auch für das Publikum. Fuck yeah, Mr. Wick. [Nicolas Nater]

© Ascot Elite Entertainment Group. All Rights Reserved.

4. The Banshees of Inisherin

In seinem vierten Film baut der irische Dramatiker Martin McDonagh (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri) auf grüne Landstriche, etwas gälische Folklore und vor allem sein Power-Duo aus In Bruges. Wenn sich die zwei Saufkumpanen Pádraic (Colin Farrell) und Colm (Brendan Gleeson) auf einem Eiland voller miserabel-kauziger Bewohner auseinanderdividieren, ist das nur an der Oberfläche «frecking funny», sondern das vielleicht tragischste Buddy-Movie aller Zeiten. Sogar Taylor Swift ist begeistert von dieser schwarz-humorigen Parabel über das Warten auf den Tod in der Provinz. [Roland Meier]

© Searchlight Pictures

3. Babylon

Scheissende Elefanten, kotzende Stars, notgeile Produzenten: La La Land-Regisseur Damien Chazelle demaskiert das Hollywood der «Goldenen Jahre» auf unverschämt unterhaltsame Weise als degenerierten Sündenpfuhl. Sein episches Werk ist gleichermassen überdreht wie melancholisch. Justin Hurwitz' wie immer grossartiger Score ist das Tüpfelchen auf dem I in diesem dreistündigen Delirium von einem Film. [Simon Eberhard]

© 2022 Paramount Pictures. All Rights Reserved.

2. TÁR

Eine Biografie erzählt normalerweise vom Aufstieg und Fall einer Persönlichkeit. Ganz so einfach ist es bei der Dirigentin Lydia Tár aber nicht. Wenn Machtmissbrauch auf die sozialen Medien trifft und die Geister der Vergangenheit plötzlich in der Berliner Altbauwohnung stehen, verschwinden die Grenzen zwischen Fiktion und Realität. Und nicht nur Cate Blanchett läuft hier zur Höchstform auf. Ein grosser amerikanischer Film. [Sven Martens]

© Focus Features

1. Spider-Man: Across the Spider-Verse

Unsere glasklare Nummer eins, die fast doppelt so viele Punkte sammeln konnte wie der Zweitplatzierte! 2018 wurde mit Spider-Man: Into the Spider-Verse ein Film veröffentlicht, der sowohl das Animations- als auch das Superheldenkino revolutionierte. Dass fünf Jahre später der Fortsetzung dies noch einmal gelingen würde, hätten wohl die wenigsten gedacht. Mit atemberaubender Animation, charmanten Witzen, tollen Cameos und einer herzerwärmenden Story schafft es aber auch das endlos kreative Sequel, die Fanherzen - sowie auch alle anderen Herzen - zu erobern. [Rouven Jetter]

© Sony Pictures Releasing Switzerland GmbH

Chris Schelb [crs]

Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.

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