Von besonderen Feuerfrauen und Wassermännern: Das «Elemental»-Interview mit Regisseur Peter Sohn

Pixar bringt uns im Sommer in eine Stadt, in der die Elemente leben. Wir sprachen mit dem Regisseur des Filmes über Inspirationen, Easter Eggs und darüber, ob er eher ein Feuer- oder Wasser-Typ ist.

«Elemental» © Disney / Pixar

Mit Elemental kehrt Pixar zu alter Stärke zurück. Im äusserst bunten, liebevoll gemachten und romantischen Film des mehrfach oscargekrönten Studios geht es um die junge Feuerfrau Ember, die in der Stadt der Elemente einen Wassermann kennenlernt. Doch ist eine Beziehung zwischen den beiden überhaupt möglich? Ziehen sich Gegensätze wirklich an?

Zum Kinostart von Elemental am 22. Juni 2023 hatten wir die Gelegenheit, mit Regisseur Peter Sohn über den Film zu reden.

Da es im Film um lebende Elemente und ihre speziellen Eigenschaften geht: Welches Element repräsentiert deine Persönlichkeit am besten?

Ich wünschte, dass ich so feurig wie Feuer wäre. Aber ich bin eher eine Wasserperson - und zwar weil ich so emotional bin und wegen allem weinen muss. (lacht.)

«Elemental»
«Elemental» © Disney / Pixar

Welches Element war am schwierigsten, zum Leben zu erwecken?

Wasser, ohne Zweifel. Denn Wasser kann jede Farbe sein, da es wie ein Spiegel funktioniert. Das war sehr herausfordernd - besonders wenn man dann auch noch Licht ins Spiel bringt.

Was magst du besonders an der Feuerfrau Ember und dem Wassermann Wade?

Ember ist in einem Stadtteil aufgewachsen, in dem sie ihre Gemeinschaft hat, und um die sie eine emotionale Mauer errichtete. Aber diese Mauer hat ein Stück von ihr abgeschnitten, von ihrem Verständnis, wer sie ist. Und was mir an Wade so gut gefällt: dass er eine Spiegelfigur ist. Wade ist nicht dazu da, irgendjemanden zu belehren. Er ist einfach da, Ember zu zeigen, wer sie ist. Und durch diese Verbindung und diese Momente der Verletzlichkeit ist sie in der Lage, sich selbst zu erkennen.

«Elemental»
«Elemental» © Disney / Pixar

Von welchen Filmen habt ihr euch für die Culture-Clash-/Love-Story in Elemental inspirieren lassen?

Oh, da gibt es ganz viele. Sicher Moonstruck, My Big Fat Greek Wedding und das japanische Original von Shall We Dance?. Aber auch grosse Familiendramen wie die Filme der Godfather-Reihe - besonders die Immigrationsszene zu Beginn des zweiten Teils hat es uns sehr angetan. Visuell haben wir uns aber auch von französischen Filmen wie den beiden Jeunet-Werken La cité des enfants perdus und Amélie inspirieren lassen. Wir bei Pixar lieben einfach Filme und diesen Inspirationsprozess, der auch immer eine Verbeugung vor diesen Werken ist.

Auch dieser Pixar-Film ist vollgestopft mit Easter Eggs - das in vielen Pixar-Filmen vorkommende «A113» ist leicht zu finden. Gibt es Easter Eggs in Elemental, die dir sehr am Herzen liegen?

Ich huldige mit einem Easter Egg meinem Mentor Ralph Eggleston. Er ist die Person, die mich vor 23 Jahren bei Pixar eingestellt hat. Er ist im vergangenen Jahr verstorben, und so habe ich ein bisschen etwas von ihm in den Film reingeschmuggelt.

Elemental startet am 22. Juni 2023 in den Deutschschweizer Kinos.

Chris Schelb [crs]

Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.

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