Das Cannes-Tagebuch von OutNow - Tag 8: Ich bin auch ein Starfotograf

Redaktionsleiter Chris wurde von Disney und Lucasfilm eingeladen, die Beach Party von «Indiana Jones and the Dial of Destiny» zu besuchen - und kam dort den Stars näher, als er gedacht hatte.

© OutNow/crs

Normalerweise fokussieren wir in Cannes vor allem auf das Filmeschauen - von morgen früh bis abends spät. Von den wilden Partys, die rund um die Croisette gefeiert werden, erfahren wir meistens erst aus den Branchenblättern Variety oder Hollywood Reporter am Tag danach. Denn diese Partys sind nur mit persönlicher Einladung zugänglich, an die wir jedoch sehr selten kommen.

So staunte ich nicht schlecht, als ich zwei Tage vor der Weltpremiere von Indiana Jones and the Dial of Destiny plötzlich eine Einladung zur Beach Party des Filmes in der Inbox hatte. Disney und Lucasfilm haben dazu eingeladen. Nach der ersten Vorfreude meldete sich aber im Kopf das Sicherheitsdepartement. Laut der Einladung müsse man sich mittels eines Links anmelden, und dann werde ein Dokument zugeschickt. Hmmm, klingt doch etwas fishy - der Absender könnte ja auch ein Betrüger sein.

Verunsichert zeigte ich das erhaltene Mail einem kanadischen Kollegen, der gerade neben mir sass. «Ich habe dieses Mail mit diesem Absender erhalten, ist dies wirklich echt?», war meine schüche Frage. Seine Antwort: «Oh yeah, this is real - oh, and fuck you, I'm jealous», war seine für mich erfreuliche, wenn auch für kanadische Verhältnisse etwas unhöfliche Antwort.

So stand ich dann zwei Tage später beim Strandabschnitt des bekannten Carlton Hotels und wurde kurz vor 22:00 Uhr tatsächlich auf die Party gelassen. Es präsentierte sich mir ein reichhaltiges Buffet, Drinks en masse, eine mit viel Liebe fürs Detail ausgestattete Lounge und ein kleiner roter Teppich vor einer Posterwand, auf welcher der Titelschriftzug des Filmes unzählige Male aufgedruckt war.

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Vor dieser Wand herrschte dann kurz nach 23:00 Uhr helle Aufregung. Da stand plötzlich Regisseur James Mangold, der ein paar kleinen Kamerateams auf dem Teppich ein kleines Interview gab. Ich wollte natürlich ebenfalls einen Blick erhaschen und begab mich zum Teppich. Doch ein Securitymann stoppte mich, als er sah, dass ich lediglich mit einem Smartphone in der Hand zum Blitzlichtgewitter wollte - Personen, die Fotos mit dem Smartphone machen, sind in Cannes verpönt.

Ich wollte schon wieder abziehen, als der Security mich fragte, ob ich von der Presse sei. Da ich meinen Pressebadge noch um den Hals hatte, konnte ich die Frage bejahen, und so liess er mich durch, wobei dann die Bilder entstanden, die ihr unterhalb dieser Zeilen findet. Ich hielt dabei immer einen kleinen Sicherheitsabstand zu den Stars ein. Nicht etwa wegen Corona, sondern aus Spoilerängsten. Denn Indiana Jones and the Dial of Destiny wurde der Presse erst am Morgen nach der Weltpremiere - und der Beach Party - gezeigt. Das wäre eine Katastrophe, wenn mir Harrison Ford höchstpersönlich das Ende des fünften Indy-Abenteuers spoilern würde.

Verlassen habe ich die Party übrigens bereits eine halbe Stunde nach Mitternacht, denn wir sind ja hier in Cannes, um Filme zu schauen - darunter eben Indiana Jones 5 um 08:30 Uhr in der Früh.

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Chris Schelb [crs]

Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.

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