Oscars 2023: Das sind unsere Favoriten in der Kategorie «Bester Film»

Bevor im Dolby Theatre die Entscheidungen fallen, geben wir noch unseren Senf dazu. Unsere Redaktionsmitglieder enthüllen, wem sie das Goldmännchen in der Hauptkategorie überreichen würden.

«TAR», «Everything Everywhere All at Once», «Top Gun: Maverick», «The Fabelmans» © Universal, Filmcoopi, Paramount, Universal

Marco Albini: Top Gun: Maverick

Kino ist ein Fest für alle Sinne und nicht nur der grauen Zellen. Im besten Falle bringt Kino auch Menschen zusammen. Top Gun: Maverick schaffte sogar das Kunststück, selbst die grössten Blockbuster-Verweigerer zu überzeugen. Perfekt gemachtes Unterhaltungskino sollte belohnt werden, denn es ist eine Ausnahme.

«Top Gun: Maverick»
«Top Gun: Maverick» © Paramount Pictures

Yannick Bracher: Triangle of Sadness

Keine Satire war meiner Meinung nach im letzten Jahr bissiger und trieb es dermassen auf die Spitze mit intelligent verpackter Gesellschaftskritik wie Östlunds Neuster. Dazu Dialoge und Figuren zum Brüllen und ein Film, der 2.5 Stunden lang einfach nur Spass macht.

«Triangle of Sadness»
«Triangle of Sadness» © Xenix Filmdistribution GmbH

Sandro Götz: The Banshees of Inisherin

Martin McDonaghs genial geschriebene Tragikomödie bietet wunderschön eingefangene Landschaften, bei denen man den brausenden Wind und den peitschenden Regen förmlich spüren kann. Da ist Fernweh vorprogrammiert. Dazu die beeindruckenden Schauspielleistungen, allen voran Colin Farrell als bemitleidenswerter Einfallspinsel.

«The Banshees of Inisherin»
«The Banshees of Inisherin» © Searchlight Pictures

Gianluca Izzo: Triangle of Sadness

Ruben Östlunds geniale Satire ist am Puls der Zeit und beleuchtet diverse soziale Phänomene und Gegebenheiten auf kritische und irrsinnig witzige Weise, wobei insbesondere die High Society ihr Fett abbekommt. Die freche, humorvolle Erzählweise, prickelnd schöne sowie verstörend obszöne Bilder und ein fabelhafter Cast machten dieses Werk für mich zum Filmerlebnis des Jahres.

«Triangle of Sadness»
«Triangle of Sadness» © Xenix Filmdistribution GmbH

Rouven Jetter: Top Gun: Maverick

Top Gun: Maverick gehört mit über 1.5 Milliarden Dollar Einspielergebnis zu den erfolgreichsten Filmen des Jahres und, wenn man sich Bestenlisten anschaut, auch zu den beliebtesten. Tom Cruise, der mit diesem Gewinn als Produzent seinen ersten Oscar gewinnen würde, hätte den Goldjungen für seine Beharrlichkeit, den Film während den Pandemie nicht an einen Streamer zu verscherbeln, auf jeden Fall verdient.

«Top Gun: Maverick»
«Top Gun: Maverick» © Paramount Pictures

Sven Martens: TÁR

Auch wenn Lydia-Tár-Darstellerin Cate Blanchett bereits eine Oscarpreisträgerin ist, verdient das «Biopic» in diesem Jahr die goldene Trophäe. Auf der grossen Orchesterbühne werden Machtverhältnisse, Kulturdebatten und Geisterschichten parallel verhandelt. Kein anderer Film in diesem Jahr ist so ambivalent, so fordernd und zieht einen gleichzeitig so in seinen Bann.

«TÁR»
«TÁR» © Focus Features

Dani «muri» Maurer: The Fabelmans

Steven Spielberg, ein Meister seines Fachs und erfahrener Geschichtenerzähler, verbindet hier wunderbar (und klassisch) die Leidenschaft für Film und Kino und packt das Ganze in eine berührend gespielte Familienbeobachtung. Der Film setzt auf interessante Figuren, überzeugende Darsteller und dieses ganze spezielle Gefühl, das wir als Filmfreunde aus der eigenen Kindheit kennen.

«The Fabelmans»
«The Fabelmans» © Universal Pictures

Linda Mullan: Women Talking

Sarah Polley setzt in ihrem bis zur letzten Minute spannenden Kammerspiel gekonnt brisante Themen wie Selbstbestimmung, Genderidentität und Cancel Culture in Szene, ohne dabei den Blick auf die Einzelschicksale zu verlieren. Dazu kommen Glanzleistungen von Jessie Buckley, Rooney Mara und Claire Foy. Nicht der lauteste Film dieser Oscar-Saison, aber jener, der am längsten nachhallen dürfte.

«Women Talking»
«Women Talking» © Courtesy of TIFF

Chris Schelb: Everything Everywhere All at Once

Informationsüberflutung und der Sinn des Lebens werden unter anderem in dieser höllisch unterhaltsamen und mit sehr viel Liebe und Einfallsreichtum gemachten Wundertüte aufgegriffen, während man mit Ideen und Witzen befeuert wird wie beim Scrollen durch eine Social-Media-Plattform. Der Titel ist Programm, sodass man auch beim zehnten Mal noch Neues entdeckt und interpretiert. Ein Unikat - ebenso kreativ wie actionreich und berührend.

«Everything Everywhere All at Once»
«Everything Everywhere All at Once» © Filmcoopi

Chris Schelb [crs]

Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.

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