«Game On!» - Game-Musik kommt im Mainstream an
Videospielmusik ist seit langem mehr als nur Computergeräusche. Das City Light Symphony Orchestra zelebriert dies am 4. März im KKL Luzern mit einem Konzert zu Gamemusik.

Viele Menschen denken bei Musik aus Videospielen auch im Jahr 2023 noch an die Themen von Super Mario oder Tetris. Dies sind zweifelsohne Klassiker der Videospielmusik, doch diese hat sich in den letzten Jahrzehnten massiv weiterentwickelt.
Grosse Namen aus Film und TV haben schon Musik für Games geschrieben, zum Beispiel Hans Zimmer (The Dark Knight, Pirates of the Carribean) für Call of Duty: Modern Warfare 2, Harry Gregson-Williams (The Rock, The Last Duel) für die Metal-Gear-Solid-Reihe oder Bear McCreary (The Walking Dead, Godzilla II: King of the Monsters) für God of War und God of War: Ragnarök. Michael Giacchino, der 2010 den Oscar für den Score zu Up erhielt, begann seine Karriere in der Videospielmusik.
1997 wurde er von Dreamworks beauftragt, die Musik für die Gameadaption von Jurassic Park II: The Lost World zu komponieren. Dieser Score war einer der ersten, die mit einem vollen Orchester eingespielt wurden. Seither hat sich die Musik in Games stark diversifiziert.
Pixelart- und sonstige Spiele mit visueller Nostalgie wie Shovel Knight oder Undertale haben 8-Bit-Scores - oder zumindest 8-Bit-inspirierte - Musik, Games wie Hotline Miami oder My Friend Pedro nutzen gänzlich lizenzierte Tracks für ihren Soundtrack, und Blockbusterspiele wie God of War oder Assassin's Creed setzen auf grosse, orchestrale Scores. Assassin's Creed hat's so weit gebracht, mit «Assassin's Creed: Symphony» in den vergangenen Jahren mit der Musik aus den über einem Dutzend Games weltweit auf Tournee zu gehen - auch in Zürich im Hallenstadion.
Musikalisch konnte die Ubisoft-Reihe mit Assassin's Creed: Valhalla - Dawn of Ragnarök kürzlich einen riesigen Erfolg feiern. Die Komponistin Stephanie Economou wurde mit dem ersten Grammy für Videospielmusik - genauer mit dem «besten komponierten Soundtrack für Videospiele und andere interaktive Medien» - überhaupt ausgezeichnet. Ebenfalls nominiert waren unter anderem Bear McCreary für die Musik aus Call of Duty: Vanguard und Austin Wintory für Aliens: Fireteam Elite. Wintory war übrigens der erste Komponist, der jemals für ein Videospiel bei den Grammys nominiert wurde. 2012 war er für Journey in der Kategorie «Bester Soundtrack für visuelle Medien» nominiert, wo sonst nur Filme nominiert werden. Es gewannen damals Trent Reznor und Atticus Ross für ihren Score zu David Finchers The Girl With The Dragon Tattoo.
Das heisst, Videospielmusik scheint nun also vollends im Mainstream angekommen, wenn die Grammys einen Preis dafür vergeben. Im Luzerner KKL gibt es am 4. März mit «Game on!» eine Musikauswahl aus verschiedenen Videospielen zu hören, live eingespielt vom City Light Symphony Orchestra. Darunter League of Legends, Bioshock, Assassin's Creed oder Ori and the Blind Forest.
Wer sich akustisch schon etwas einstimmen möchte, kann hier und hier unsere OutNow Daily Playlist zum Thema Games nachhören, die wir während der Coronapandemie kuratiert haben, oder im untenstehenden Video einen kurzen Ausschnitt aus dem letztjährigen «Game On!»-Konzert hören. Tickets zum Event gibt's hier.