Venedig 2022: Neues von Iñárritu, Aronofsky, Hogg und mit Timothée Chalamet, Ana de Armas, Cate Blanchett
Venedig verspricht herausragende Filme und ein enorm grosses Staraufgebot. Das einzige Filmfestival, das nie der Pandemie nachgab, meldet sich mit voller Kraft zurück. Die Einzelheiten zum Programm.

Letzten Dienstag wurden die Filme bekanntgegeben, die um den diesjährigen Goldenen Löwen konkurrieren werden. Venedig-Chef Alberto Barbera lässt sich nicht lumpen. Sein Line-Up steht dem Trubel von Cannes 2022 in nichts nach. Er präsentiert eine beeindruckende Mischung aus starbesetzten Filmen für den roten Teppich und politisch brisanten Dramen und Dokus. Die Position des Festivals als Startrampe für Preisverdächtiges in der kommenden Award Season ist gefestigt.
Neue Filme von Alejandro González Iñárritu, Florian Zeller, Noah Baumbach, Luca Guadagnino, Darren Aronofsky, Joanna Hogg und Olivia Wilde werden in Venedig ihre Premiere feiern. Zu den Stars, die auf dem Lido ihren Aufritt haben werden, gehören Timothée Chalamet, Ana de Armas, Hugh Jackman, Laura Dern, Adam Driver, Greta Gerwig, Tilda Swinton, Brendan Fraser, Cate Blanchett, Florence Pugh, Harry Styles und Chris Pine.

White Noise von Noah Baumbach (Marriage Story) eröffnet das Festival am 31. August. Die Adaption des Romans von Don DeLillo aus dem Jahr 1985 mit Adam Driver und Greta Gerwig in den Hauptrollen ist eine von vier Netflix-Produktionen am Lido. Der Streamer zeigt ausserdem das Monroe-Biopic Blonde mit Ana de Armas, Bardo, Falsa Crónica De Unas Cuantas Verdades, den ersten mexikanische Film von Alejandro Gonzalez Iñárritu seit Amores Perros und Athena von Romain Gavras, dem Sohn von Costa Gavras. Im Wettbewerb zählt auch The Son von Florian Zeller (The Father) mit Hugh Jackman, Laura Dern, Vanessa Kirby und Anthony Hopkins zu den Highlights. Wie The Father basiert auch The Son auf Zellers eigenem französischsprachigen Theaterstück.
Luca Guadagnino (Call me by your Name) kehrt mit dem Wettbewerbsfilm Bones and All auf den Lido zurück. In dem Film spielt Taylor Russell die Rolle von Maren, einer jungen Frau, die am Rande der Gesellschaft lebt und sich in den Landstreicher Lee (Timothée Chalamet) verliebt. Jessica Harper, Chloë Sevigny, Michael Stuhlbarg und Mark Rylance haben Nebenrollen. Mit The Whale kehrt ein weiterer alter Bekannter zurück in den Wettbewerb. Darren Aronofsky zeigte 2017 Mother! und gewann 2008 den Goldenen Löwen mit The Wrestler. In seinem neuesten Film spielen Sadie Sink, Brendan Fraser und Samantha Morton in einer Geschichte um einen zurückgezogen lebenden Englischlehrer, der an schwerer Fettleibigkeit leidet und sich mit seiner entfremdeten Tochter versöhnen möchte.

Kein Venedig ohne Tilda Swinton: Sie spielt in The Eternal Daughter der britischen Autorenfilmerin Joanna Hogg. Martin McDonagh (Three Billboards Outside Ebbing) zeigt The Banshees of Inisherin mit Colin Farrell. Aus Frankreich kommen Les Enfants des autres der Regisseurin Rebecca Zlotowski mit Virginie Efira und Les Miens von Roschdy Zem (Chocolat).
Der Iran ist mit zwei Filmen im Wettbewerb vertreten. No Bears, der von Jafar Panahi heimlich gedreht werden musste, und Beyond the Wall, ein iranisches Drama von Panahis Landsmann Vahid Jalilvand. Die Doku-Sparte im Wettbewerb wird von zwei Schwergewichten beglückt: Laura Poitras (Citizenfour) mit All the Beauty and the Bloodshed, und Frederick Wiseman (National Gallery) mit dem in Frankreich gedrehten Un Couple.
The Hanging Sun, nach dem Bestseller von Jo Nesbø, wird das Festival am 10. September ausser Konkurrenz abschliessen.
Im Wettbewerb von Venedig 2022
- All the Beauty and the Bloodshed von Laura Poitras
- Argentina, 1985 von Santiago Mitre
- Athena von Romain Gavras
- The Banshees of Inisherin von Martin McDonagh
- Bardo, Falsa Crónica De Unas Cuantas Verdades von Alejandro González Iñárritu
- Beyond the Wall von Vahid Jalilvand
- Blonde von Andrew Dominik
- Bones & All von Luca Guadagnino
- Chiara von Susanna Nicchiarelli
- Un Couple von Frederick Wiseman
- The Eternal Daughter von Joanna Hogg
- Il signore delle formiche von Gianni Amelio
- L'immensità von Emanuele Crialese
- Love Life von Kōji Fukada
- Monica von Andrea Pallaoro
- No Bears von Jafar Panahi
- Les Enfants des Autres von Rebecca Zlotowski
- Les Miens von Roschdy Zem
- Saint Omer von Alice Diop
- The Son von Florian Zeller
- Tár von Todd Field
- The Whale von Darren Aronofsky
- White Noise von Noah Baumbach
Ausser Konkurrenz (Auswahl)
- Don't Worry Darling von Olivia Wilde
- Master Gardener von Paul Schrader
- Dead for a Dollar von Walter Hill
- Call of God von Kim Ki-Duk
- Dreamin' Wild von Bill Pohlad
- Siccita von Paolo Virzi
- Pearl von Ti West
- When The Waves Are Done von Lav Diaz
- Living von Oliver Hermanus
- The Hanging Sun von Francesco Carrozini
- Nuclear von Oliver Stone
- Freedom on Fire: Ukraine's Fight for Freedom von Evgeny Afineevsky
- The Kiev Trial von Sergei Loznitsa
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