Netflix-Film über Marilyn Monroe mit Ana de Armas ist nur für Erwachsene

Der Film mit dem Titel «Blonde» wurde von der amerikanischen Freigabebehörde MPA mit einem NC-17-Rating abgestraft. Diese Freigabe kriegen sonst nur Filme mit krasser Gewalt und expliziten Sexszenen.

Ana de Armas in «Blade Runner 2049» © Sony Pictures Releasing Switzerland GmbH

Viele dürften die US-amerikanischen Altersfreigaben bereits kennen. Am verbreitetsten sind die Freigaben PG (Begleitung von Erwachsenen empfohlen), PG-13 (ab 13 Jahren) und R (ab 17 Jahren). Bei den letzten beiden darf die Altersangabe jedoch unterschritten werden, wenn die Kinder/Teenager von einer erwachsenen Person begleitet werden.

Bei der wenig angewandten Freigabe NC-17 ist dies jedoch nicht möglich. Filme, welche diesen Stempel erhalten, sind nur für Erwachsene freigegeben. Diese Filme haben oft Mühe gross beworben zu werden, sodass sie dann auch eher kleine Chance auf einen Erfolg an den Kinokassen haben. Da dies nicht im Sinne der Studios ist, werden Anpassungen an den Filmen vorgenommen, um dann noch auf ein R-Rating zu kommen. So mussten in den vergangenen Jahren unter anderem The Wolf of Wall Street, Midsommar und The King's Man nochmals zurück zum Schnittpult, um sich ein R-Rating zu sichern.

Es gibt jedoch immer wieder Filme, bei denen dieser Schritt zurück nicht gemacht wird und diese dann ungekürzt mit einem NC-17-Rating in den US-Kinos laufen. Die in den Sex-Szenen expliziten Shame und La Vie d'Adèle sind zwei Beispiele. Und auch Blonde wird bei seinem Release ein NC-17-Rating tragen.

Bei Blonde handelt es sich um den langerwarteten Film über Hollywoodstar Marilyn Monroe. Ana de Armas (Blade Runner 2049, No Time to Die) spielt die legendäre Leinwandikone. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Joyce Carol Oates, der für den Pulitzer-Preis nominiert war. Grund für die hohe Altersfreigabe soll eine Vergewaltigungsszene sein, die auch im Buch vorkommt.

Regisseur Andrew Dominik (The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford, Killing Them Softly) hat schon vor dem ersten Bescheid der amerikanischen Freigabebehörde MPA nicht mit einem tiefen Rating gerechnet: «Es ist ein anspruchsvoller Film. Wenn das Publikum ihn nicht mag, ist das sein verdammtes Problem. Der Film kandidiert nicht für ein öffentliches Amt. Es ist ein NC-17-Film über Marilyn Monroe, das ist doch genau das, was man will, oder? Ich will auf jeden Fall die NC-17-Version der Marilyn-Monroe-Geschichte sehen.»

Laut Dominik soll den Streaminggigant Netflix, der Blonde produziert hat, die gefeierte Filmeditorin Jennifer Lame (Hereditary, Tenet) für eine entschärfte Fassung angefragt haben. Wie auf IMDB nachzulesen ist, hat Lame tatsächlich zum Endprodukt beigetragen. Das NC-17-Rating konnte sie jedoch auch nicht verhindern.

Blonde hat noch keinen Starttermin, wird aber höchstwahrscheinlich Ende dieses Jahres auf Netflix veröffentlicht. Ob hierzulande auch ein Kinostart geplant ist, steht momentan noch in den Sternen.

Chris Schelb [crs]

Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.

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Hollywood Reporter
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