Oscars 2022: Die Gewinner
In einer Show, die mit Problemen zu kämpfen hatte, und in der Chris Rock einen Schlag von Will Smith kassierte, wurde «Coda» mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnet.

Eigentlich wollten die Verantwortlichen hinter den Academy Awards die Show ja kürzer machen. So wurde die kontroverse Entscheidung gefällt, acht Oscars vor der Show zu verleihen und diese Übergaben und Dankesreden dann während der Verleihung im Schnelldurchlauf auszustrahlen. Das war definitiv gewöhnungsbedürftig und unverständlich. Wieso sollte ein Oscar für den Schnitt weniger wert sein als andere Kategorien? Ohne guten Schnitt gibt es keinen guten Film. Die Show würde jedoch nicht wirklich kürzer, sie war sogar länger als in den letzten drei Jahren.
Als Filmfan konnte man sich darüber vor und während der Show aufregen - wie auch darüber, dass die TV-Übertragung wegen technischer Probleme gleich mehrmals unterbrochen wurde. Für den grössten Aufreger sorgten während der Verleihung aber Will Smith und Chris Rock. Letzterer erlaubte sich einen Witz auf Kosten von Jada Pinkett Smith, die im Januar 2022 auf Instagram offenbarte, dass sie an Haarausfall leide und so mit einem Buzz Cut zu den Oscars kam. Rock sagte, dass er sich auf «G.I. Jane 2» mit Jada Pinkett Smith freue, in Anspielung auf den Ridley-Scott-Film. Ehegatte Will Smith fand dies gar nicht lustig, stürmte die Bühne, schlug Chris Rock ins Gesicht und rief ihm danach noch ein paar unschöne Worte nach. Im US-Fernsehen waren diese Szenen nicht zu sehen, in unseren Breitengraden jedoch schon. 20 Minuten später erhielt Will Smith dann den Oscar für den besten Hauptdarsteller in King Richard.
Somit kommen wir wieder zurück zu den Preisen. Am meisten Oscars konnte Dune abstauben. Sechs Goldstatuen waren es am Ende, darunter jene für die besten visuellen Effekte sowie für den Score. Komponist Hans Zimmer gewann damit seinen zweiten Academy Award. Den ersten gab es für die Musik von The Lion King.
Der Hauptpreis für den besten Film, der von Lady Gaga und Liza Minnelli verkündet wurde, ging dann um 5:33, Schweizer Zeit, an Coda. Der exklusiv auf Apple TV+ laufende Film ist ein Remake der französischen Hit-Komödie La famille Bélier. Dem Film von Sian Heder gelang dabei das Kunststück, alle drei Oscars zu gewinnen, für die er auch nominiert war. So gab es auch Preise für das beste adaptierte Drehbuch und den besten Nebendarsteller (Troy Kotsur).
Als grosser Verlierer dürfte derweil The Power of the Dog gelten. Der zwölfmal nominierte Western mit Benedict Cumberbatch konnte gerade einmal einen einzigen Oscar für die beste Regisseurin holen. Jane Campion ist damit nach Kathryn Bigelow (The Hurt Locker) und Chloe Zhao (Nomadland) die erst dritte Frau in der Geschichte der Academy Awards, die diesen Preis gewinnen konnte.
Und auch Zack Snyder hatte Grund zur Freude. Sein Netflix-Film Army of the Dead wurde nach einem mehrwöchigen Voting auf Twitter als «Oscar Fan Favorite» ausgerufen. Zudem erhielt eine Szene mit dem Flash aus Zack Snyder's Justice League den Titel «Oscar Cheer Moment». Oscar-Statuen gab es für diese beiden Fan-Titel jedoch nicht.
Die Oscar-Gewinner 2022
Bester Film
- Belfast
- Coda
- Don't Look Up
- Drive My Car
- Dune
- King Richard
- Licorice Pizza
- Nightmare Alley
- The Power of the Dog
- West Side Story
Beste Regie
- Kenneth Branagh - Belfast
- Ryûsuke Hamaguchi - Drive My Car
- Paul Thomas Anderson - Licorice Pizza
- Jane Campion - The Power of the Dog
- Steven Spielberg - West Side Story

Beste Hauptdarstellerin
- Jessica Chastain - The Eyes of Tammy Faye
- Olivia Colman - The Lost Daughter
- Penélope Cruz - Parallel Mothers
- Nicole Kidman - Being the Ricardos
- Kristen Stewart - Spencer
Bester Hauptdarsteller
- Javier Bardem - Being the Ricardos
- Benedict Cumberbatch - The Power of the Dog
- Andrew Garfield - tick, tick… Boom!
- Will Smith - King Richard
- Denzel Washington - The Tragedy of Macbeth

Beste Nebendarstellerin
- Jesse Buckley - The Lost Daughter
- Judi Dench - Belfast
- Aunjanue Ellis - King Richard
- Ariana DeBose - West Side Story
- Kirsten Dunst - The Power of the Dog
Bester Nebendarsteller
- Ciarán Hinds - Belfast
- Troy Kotsur - Coda
- Jesse Plemmons - The Power of the Dog
- Kodi Smit-McPhee - The Power of the Dog
- JK Simmons - Being the Ricardos

Bester Internationaler Film
Bester Animationsfilm

Bester Dokumentarfilm
Bestes adaptiertes Drehbuch

Bestes Originaldrehbuch
Beste Filmmusik
- Hans Zimmer - Dune
- Jonny Greenwood - The Power of the Dog
- Nicholas Britell - Don't Look Up
- Germaine Franco - Encanto
- Alberto Iglesias - Parallel Mothers

Bester Filmsong
- No Time to Die - No Time to Die
- Dos Oruguitas - Encanto
- Be Alive - King Richard
- Down to Joy - Belfast
- Somehow you do - Four Good Days
Bestes Kostümdesign

Bester Ton
Beste Kameraarbeit

Bester Schnitt
Bestes Make-Up & Hairstyling

Beste Ausstattung
Beste visuelle Effekte

Bester Dokumentarkurzfilm
- Audible
- Lead Me Home
- The Queen of Basketball
- Three Songs for Benazir
- When We Were Bullies
Bester Animationskurzfilm
- Affairs of the Art
- Bestia
- Boxballet
- Robin Robin
- The Windshield Wiper
Bester Live-Action-Kurzfilm
- Ala Kachuu: Take and Run
- The Dress
- The Long Goodbye
- On my Mind
- Please Hold