Die 100 besten Filme seit es OutNow gibt: Plätze 60-51

Jetzt fahren wir die grossen (Regie-)Geschütze auf: Die Coen-Brüder, Quentin Tarantino, Terrence Malick und Alejandro González Iñárritu lassen sich alle in diesem Abschnitt unserer Top-100 finden.

«Deadpool», «The Tree of Life», «Once Upon a Time... in Hollywood» © 20th Century Studios, Ascot Elite, Sony Pictures

60. Inside Llewyn Davis

Inside Llewyn Davis nimmt im Gesamtwerk der Coen-Brüder einen Sonderplatz ein. Die ruhige und unexaltierte Inszenierung, die auf Gewaltausbrüche verzichtet, ähnelt der von A Serious Man, eines der anderen Meisterwerke dieser Regisseure. Beide Titel gehören unverdienterweise zu den weniger erfolgreichen Arbeiten der Brüder. Inside Llewyn Davis beeindruckt als sensibles Porträt eines rastlosen Idealisten, eine Rolle, die Oscar Isaac auf den Leib geschrieben zu sein scheint. Mit leichter Ironie und einem melancholischen Unterton erzählt der Film von einer zwar altbekannten, aber berührenden Liebesgeschichte. Er ist darüber hinaus eine Hommage an die irisch-stämmige Folk-Musik, die sich von ihrer unsentimentalen Seite zeigt. [Teresa Vena]

© Ascot Elite

59. The Tree of Life

Terrence Malick ist zur Geschmacksache geworden. Erzählte er in seinen früheren Werken noch relativ geradlinige Stories, verlor er sich nach diesem Wendepunkt oft in Voice-Over-Geschwurbel und Parfümoptik. Tree of Life ist jedoch die perfekte Mischung seiner beiden Schaffensphasen. Er präsentiert nicht nur grossartige Bilder, sondern fängt emotional und authentisch das Gefühl der Kindheit ein. Jessica Chastain brilliert als fürsorgliche und gütige Mutter, während Brad Pitt den strengen Vater mimt. Malick setzt dabei auf moderne klassische Musik von Komponisten wie Arvo Pärt, welche die Kraft der Bilder zusätzlich unterstreichen. Und ja, die «Entstehung der Welt» ist eine der eindrucksvollsten Sequenzen der Filmgeschichte. [Marco Albini]

© Concorde Filmverleih GmbH

58. Watchmen

Watchmen ist die Comic-Verfilmung, welche sich von der grossen Masse abhebt. Der auf dem Comic von Alan Moore und Dave Gibbons basierende, von Zack Snyder inszenierte Comic-Film, besitzt Charaktere mit Ecken und Kanten, Superhelden, welche nicht primär für die glorifizierte Rettung des Planeten und somit der Menschheit stehen, sondern zeigt gebrochene Charaktere, welche ihre eigenen Sorgen mit sich tragen oder gänzlich soziopathisch veranlagt sind. Gepackt wird dies alles in ein kunterbuntes Sammelsurium an Popkultur-Referenzen und Gewalt. Optisch erinnert jedes einzelne Bild an ein Hologramm, welches man sich an den Kühlschrank kleben möchte. [Yannick Bracher]

© Universal Pictures

57. Deadpool

So etwas wie Deadpool könnte passieren, wenn man einem Kind in einem Tigerkostüm eine Handvoll Drogen und ein Maschinengewehr gibt: ein lustiges, verrücktes, extrem blutiges und auch ein wenig niedliches Massaker. Die action-, blut- und fluchwörterreiche Liebesgeschichte zwischen Deadpool und seiner Freundin war ein voller Erfolg. Passend zum Protagonisten, dem Regeln nicht egaler sein könnten, wurden auch filmtechnisch einige Grenzen überschritten. So wird die vierte Wand als stilistisches Mittel auf wunderbare Weise eingesetzt. Die freundlichen Worte von Deadpool an das Publikum machen den Antihelden noch sympathischer. Nach seinem eher missglückten Auftritt in X-Men Origins: Wolverine fährt Deadpool in seinem eigenen Film mit viel Situationskomik, Energie und politischer Unkorrektheit auf und gefällt sehr! [Diana Rolny]

© 2015 Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved.

56. The Revenant

Und gerade, als man dachte, Leonardo DiCaprio sei in The Wolf of Wall Street zu seiner Höchstform aufgelaufen, legte er noch eine Schippe drauf: Sein brutaler Kampf mit einem riesigen Bären dürfte sich nach der Sichtung von The Revenant jedem ins Gedächtnis gebrannt haben. The Revenant verfügt über eine rauhe, martialische Story mit einem namhaften Cast (neben DiCaprio sind auch Tom Hardy, Domhnall Gleeson und Will Poulter zu sehen) und wurde unter besonderen Umständen produziert: Der auf einem Roman basierende Neo-Western wurde von Starregisseur Alejandro G. Iñárritu bei beinahe ausschliesslich natürlicher Lichtquelle aufgenommen und besticht durch eine Kameraführung mit epischen Panorama-Naturaufnahmen. [Yannick Bracher]

© 2015 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved.

55. Intouchables

Philippe (François Cluzet) ist seit einem Unfall mit dem Gleitschirm vom Hals abwärts gelähmt. Er ist sehr reich und hat unzählige Hausangestellte, die sich um ihn kümmern. Philippe sucht mit seiner Assistentin (Audrey Fleurot) einen neuen Krankenpfleger. Das charmante Grossmaul Driss (Omar Sy) möchte nur den Stempel für die Arbeitslosenkasse abholen und interessiert sich überhaupt nicht für die Stelle. Philippe gibt ihm jedoch die Chance, sich zu bewähren. Philippe freut sich, dass sein Pfleger kein Mitleid mit ihm hat und dass er ihn nicht mit Samthandschuhen anfasst. Diese einzige Ode an die Lebensfreude ist voll von köstlichen und lebensbejahenden Szenen. [Giancarlo Schwendener]

© Studio / Produzent

54. Prisoners

Regie-Wunderkind Denis Villeneuve zeichnet sich für diesen sehr einnehmenden Psychothriller verantwortlich. Die Töchter von zwei Familien werden entführt. Der anfänglich Verdächtige Alex Jones (hervorragend: Paul Dano) wird mangels Beweisen freigelassen. Der eine Familienvater (Hugh Jackman) entführt und foltert Alex Jones, um zu erfahren, wo sich seine Tochter befindet. Dabei muss der andere Familienvater (Terrence Howard) zusehen. Derweil verfolgt Detective Loki (Jake Gyllenhaal) eine andere Spur. Der Film lässt tief in menschliche Abgründe blicken, ist entsprechend düster und extrem spannend. [Christoph Reiser]

© Ascot Elite

53. John Wick

Keanu Reeves rächt den Tod seines Hundes. Ist der Matrix-Star nun in Billigfilmgefilde abgerutscht, in denen sich Nicolas Cage und John Cusack seit einer Weile herumtreiben? Falsch gedacht! Denn John Wick wurde von den beiden Ex-Stuntmännern Chad Stahelski und David Leitch mit so viel Style und handgemachter Action umgesetzt, dass man fast gar nicht glauben konnte, wie geil dieser Film geworden ist. Die Regisseure wussten dank ihrem Background, wie gelungene Action auszusehen hat und verzückten so weltweit Fans der etwas härteten Gangart, die ab der glattgebügelten Inszenierung des Superheldenkinos gelangweilt waren. [Christoph Schelb]

© Ascot Elite Entertainment Group. All Rights Reserved.

52. Once Upon a Time... in Hollywood

Die Hommage an Hollywood ist die Kür von Meisterregisseur Tarantino. Im Sommer von 1969 befindet sich der Schauspieler Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) auf dem absteigenden Ast und ist voller Selbstzweifel. Sein Stuntman Cliff Booth (Brad Pitt) ist gleichzeitig auch sein Fahrer und Seelsorger. Dalton entdeckt, dass er an seiner Liegenschaft am Cielo Drive berühmte Nachbarn hat: Die hochschwangere Sharon Tate (Margot Robbie) wohnt dort mit ihrem Mann Roman Polanski (Rafal Zawierucha), der gerade für Dreharbeiten in Europa weilt. Der schicksalshafte Abend im August kommt immer näher. Tarantino ist für die Inszenierung des Hollywoods von 1969 die Extrameile gegangen und begeistert mit einem sensationellen Set-Design und herrlichen Performances - allen voran mit jener Brad Pitts. [Giancarlo Schwendener]

© Sony Pictures Releasing Switzerland GmbH

51. Whiplash

Damien Chazelles fulminantes Erstlingswerk verhiess dem jungen US-amerikanischen Regisseur eine grosse Zukunft, was er mit seinen Folgefilmen La La Land und First Man bestätigte. Temporeich, dynamisch, laut: Die Geschichte eines ambitionierten Schlagzeugers, der um jeden Preis im Schulorchester spielen und Erfolg haben will, inszeniert Chazelle mit einer derart hohen Intensität, dass sie auch für die Zuschauer zu einer Tour de Force wird. Highlight ist dabei der von J. K. Simmons verkörperte Lehrer, der seine Schüler im Stil eines militärischen Kommandanten bis ans Limit treibt - und darüber hinaus. [Gianluca Izzo]

© Ascot Elite Entertainment Group. All Rights Reserved.

Plätze 50-41

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