20 Jahre OutNow: Das war das Kinojahr 2001
Aller Anfang ist schwer. Wie gut, dass wir diesen im Jahr zuvor hinter uns gebracht haben und das Kino uns nun mit «Harry Potter» und vor allem «Lord of the Rings» beglückt.

Voller Elan und Tatendrang gingen wir bei OutNow in unser zweites Jahr. Motiviert wurden wir vornehmlich durch wachsende Besucherzahlen sowie tolle Filme, welche herausgebracht wurden. Schon Monate vor den Kinostarts wurde intern fast nur noch über Hobbits und Zauberlehrlinge gequatscht. Doch nicht nur Fantasy regierte 2001. Allen voran waren es die Komödien, welche die Leute ins Kino brachten.
Die Top-10 der Schweizer Kinocharts 2001 (nach verkauften Tickets):
1. Harry Potter and the Sorcerer's Stone - 718'911
2. What Women Want - 622'671
3. Le fabuleux destin d'Amélie Poulain - 578'316
4. Erin Brockovich - 545'327
5. Cast Away - 533'287
6. Bridget Jones's Diary - 451'519
7. American Pie 2 - 388'563
8. Pearl Harbor - 377'231
9. Shrek - 366'301
10. Billy Elliot - 343'497
Die Kinogänger in der Schweiz im Jahr 2001 wollten offensichtlich viel Lachen. Die Hälfte der Top-10 machen Komödien aus. Auf Platz 11 und 12 folgen weiter Der Schuh des Manitu und Miss Congeniality. Weiter verzauberte uns Audrey Tautou als Amélie und Mel Gibson brachte die Leute scharenweise in die Kinos. Wer jetzt in diesen Charts den ersten Film der Lord of the Rings-Reihe vermisst, dem sei gesagt, dass The Fellowship of the Ring erst Mitte Dezember 2001 in die Kinos kam und in zwei Wochen nicht mehr genügend Tickets verkaufen konnte, um es in die Top-10 zu schaffen. Am Ende gingen dann aber 904'735 Tickets über die Kinotheke, was «LotR1» zum 12. erfolgreichsten Film der Schweizer Kinogeschichte macht (Stand: Februar 2020).

Die umsatzstärksten Filme weltweit:
1. Harry Potter and the Philosopher's Stone: $ 975'755'371
2. The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring $ 871'530'324
3. Monsters Inc. $ 525'366'597
Hat hier die Franchise-Sucht der Studios begonnen? Die Fantasy-Grossproduktionen Harry Potter und Lord of the Rings nahmen 2001 ihren Anfang und waren dann auch Schuld daran, dass in den kommenden Jahren verschiedene Studios mit Fantasy-Büchern ihr Glück versuchen wollten. Viele wie Eragon oder The Golden Compass floppten jedoch und so war der Fantasy-Hype bald wieder vorbei. Mit ihren starken Box-Office-Zahlen stellten «Harry Potter 1» und «Lord of the Rings 1» gleich auch mal eine neue Bestmarke auf: Zum ersten Mal in der Geschichte spielten zwei in demselben Jahr veröffentliche Filme mehr als 800 Millionen Dollar ein.
Preisträger
Oscar-Gewinner: A Beautiful Mind
Golden-Globe-Gewinner: A Beautiful Mind & Moulin Rouge!
Gewinner der Goldenen Himbeere: Freddy Got Fingered
Gewinner der Goldenen Palme von Cannes: La stanza del figlio
Nach Gladiator spielte Russell Crowe auch im darauffolgenden Jahr wieder in dem Film mit, welcher viele Filmpreise abräumen konnte. Ron Howards Drama A Beautiful Mind gewann total 33 Awards, darunter vier Oscars. Auch wenn Crowe für seine Porträtierung des Mathematikers John Forbes Nash Jr. den BAFTA und den Golden-Globe gewann, stand ihm bei den Oscars Denzel Washington vor der Sonne. Dieser erhielt den zweiten Oscar seiner Karriere (den ersten gab es für Glory) für seinen korrupten Cop im Thriller Training Day.

«Unnützes» (Film-)Wissen
Am 22. Juni 2001 lässt Vin Diesel zum ersten Mal seinen Automotor aufheulen. The Fast and the Furious wird von den Kritikern vor allem als «Point Break mit Autos» abgetan, doch die Kinogänger finden es geil, was Regisseur Rob Cohen und sein Team da auf die Strasse gebracht haben. 207 Mio. Dollar spielte der Film ein. Erschreckend wenig, wenn man bedenkt, dass die Franchise nun zu den grössten des Studios «Universal» gehört. Für People-News-Fans am interessantesten war die Scheidung von Tom Cruise und Nicole Kidman am 8. August. Während hier was zu Ende ging, nahmen verschiedene Karrieren ihren Anfang: Ihr Schauspieldebüt feierten unter anderem Dwanye Johnson (The Mummy Returns), Anne Hathaway (The Princess Dairies), Seth Rogen (Donnie Darko), Bradley Cooper (Wet Hot American Summer), Daniel Radcliffe (The Tailor of Panama) sowie Emma Watson und Rupert Grint (beide in Harry Potter and the Philosopher's Stone).
Der OutNow-Film des Jahres: Mulholland Drive

David Lynchs symbolträchtige und narrativ aussergewöhnliche Filmwerke werden wir wohl niemals richtig verstehen. Wir sind uns aber sicher, dass Mulholland Drive - seine Mystery-Hommage an Hollywood - das WorldWideWeb entscheidend mitentwickelt hat. Die Komplexität des Filmes hat die noch junge Internet-Community dazu bewogen, erstmals ihre Theorien online zu stellen und damit eine neue Art der Filmdiskussion anzustossen. Und diskutiert wird Mulholland Drive bis heute. Er bleibt ein zeitloses Exempel dafür, dass gewisse Filme auch nach unzähligem Schauen einen gleichermassen mysteriösen wie zauberhaften Reiz ausüben können.
Die besten zehn Filme von 2001 laut der OutNow-Redaktion*
1. Mulholland Drive
2. Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring
3. Donnie Darko
4. Spirited Away
5. Ocean's 11
6. The Others
7. A Beautiful Mind
8. Monsters Inc.
9. Moulin Rouge
10. Y Tu Mamà Tambien
* Berücksichtigt wurden alle Filme mit dem Produktionsjahr 2001, also auch Filme, die erst 2002 oder nie in die Schweizer Kinos kamen.