Braaaaaaiiiiiiins!: Die 11 besten Zombie-Filme
Zombies - die Stehaufmännchen des Horrors. Wenn sich die Toten erheben und die Menschen zu ihrem nächsten Snack erkoren haben, reiben wir uns die Hände. Wir präsentieren die 11 besten Vertreter.

Sie sind hässlich, torkeln ziellos durch die Gegend und haben nicht viel Hirn - aber sie wollen deines! Nein, es handelt sich dabei natürlich nicht um Fussballfans, die nach Sieg oder Niederlage ihres Teams an der EM grölend um die Häuser ziehen, sondern um Zombies. Egal, ob es sich um die langsam schlurfende, klassische Variante der wandelnden Toten handelt oder um die unberechenbarere rennende Form: Sind die Zombies erst einmal losgelassen, ist es bald zu Ende mit der Zivilisation und es geht nur noch ums nackte Überleben.
Ein Zombie kommt bekanntlich selten allein, und so wie sie in Horden auftreten, gibt es auch unzählige Genrevertreter, die es zu schauen, nicht selten aber am besten gleich wieder zu vergessen gibt. Zum Start von Pride and Prejudice and Zombies haben wir uns durch die Filmpalette der menschenfressenden Monster geschaut und unsere Highlights herausgepickt. Wir wünschen: En Guete!
11. Warm Bodies
Selbst wenn's um Leben und Tod geht, muss eine Zombieapokalypse nicht zwingend bierernst sein. Lebendes - bzw. untotes - Beispiel dafür ist Jonathan Levines Verfilmung von Isaac Marions gleichnamigem Roman, der unübersehbar von Romeo und Julia inspiriert wurde. Hier ist der Protagonist selbst ein Zombie, der das Geschehen mit augenzwinkernden Voice-overs kommentiert und sich bei kultigen Eighties-Klängen sogar verlieben darf.
Zombie-Motto: Love conquers all!
10. Resident Evil: Extinction
Als filmische Meisterwerke dürften die Resident-Evil-Filme wohl nicht mehr in die Geschichte eingehen. Unterhaltsam sind aber trotzdem ein paar Einträge der Milla-Jovovich-Poser-Reihe - vor allem der dritte Teil, in dem die Protagonisten in einem Road-Warrior-Endzeitsetting ums Überleben kämpfen, wo nicht nur Menschen als Untote den Helden das Leben schwer machen. In einer Huldigung an Alfred Hitchcocks The Birds holt plötzlich ein Schwarm Vögel zum Angriff aus. Highlander-Regisseur Russell Mulcahy inszeniert die Szene wie auch den ganzen Film mit sicherer Hand und einem Gespür für Spannung. Der beste Film der Reihe.
Zombie-Motto: Alice im Gruselland
9. I Sell the Dead
Ein kleiner Geheimtipp darf natürlich in einer solchen Auflistung nicht fehlen. Wir haben uns dabei für Glenn McQuaids I sell the dead entschieden, in dem Dominic Monaghan, der Titel verrät es, Tote verkauft. Ziemlich makaber das Ganze, aber auch unglaublich witzig, als der Film gegen Ende hin einen Besuch im Zombiegenre macht. Untote lassen sich nämlich eher schlecht als Tote verkaufen. Eine morbide, bizarre und schlichtweg köstliche Geschichte, welche mit schrägem Humor und unerwarteten Wendungen über die ganze Laufzeit bestens unterhält.
Zombie-Motto: Dörf's es bizli meh sii?
8. 28 Days Later
Es ist nicht ein grosses Finale, das bei Danny Boyles Horrorfilm in Erinnerung bleibt. Nein, es ist gleich eine der ersten Szenen. Der von Cillian Murphy gespielte Fahrradkurier wacht in einem Krankenhaus auf. Er schaut sich um: niemand da. Er läuft durch die Gänge: niemand da. Er geht auf die Strassen Londons: Wo zum Teufel sind die Bewohner der Metropole bloss hin? Unheimlich bleibt es danach natürlich auch, wenn die Zombies dann ihren Auftritt haben. Gewöhnungsbedürftig ist jedoch definitiv die Wackelkamera, und das Ende mit den Militärleuten kann auch nicht wirklich mit dem Rest mithalten. Doch trotzdem bleibt der Film im Gedächtnis.
Zombie-Motto: Langschläfer werden bestraft
7. Dawn of the Dead
Zombiepuristen waren ausser sich: Da wagt es doch tatsächlich so ein junger Regisseur, den Klassiker Dawn of the Dead neu aufzulegen. Diese Fans waren dann auch nicht wirklich happy, als in einer der ersten Szenen des Filmes ein Zombie plötzlich zu rennen anfing. «Was, rennen? Geht's noch?! Langsam schlurfen, das war der Deal, liebe Zombies. Das wird ja sonst fast schon unfair.» Richtig, die Chancen, zu überleben verkleinern sich dadurch für die Lebenden, wobei aber natürlich die Spannungsschraube angezogen wird. Zack Snyders Film ist rasant, cool, brutal und packend. Ein gelungenes Remake und die Kettensägenszene gegen Ende hin tut auch heute beim Drankdenken noch weh.
Zombie-Motto: Run, Forest, run!
6. Dawn of the Dead
Für viele Fans DER Zombiefilm schlechthin: Romeros Fortsetzung zu Night of the Living Dead wird oft als Allegorie auf den Kapitalismus interpretiert, doch weiss der Film auch ohne Einsatz des Hirnes (die Zombies wissen wie's geht) gut zu unterhalten. Zwar dümpelt der Film in der Mitte ein bisschen vor sich hin, doch wird er spätestens bei der Ankunft der Rocker zum intensiven Überlebenskampf, in dem sich die Make-up-Artisten um Tom Savini so richtig austoben konnten. Ein Klassiker des Genres, der in seiner unzensierten Fassung aus unerfindlichen Gründen immer noch auf der Liste der problematischen Filme des Schweizerischen Video-Verbandes zu finden ist. Genau wie auch der nächste Film.
Zombie-Motto: Let's Go to the Mall!
5. Braindead
All die Mamis dieser Welt werden wohl aus dem Wohnzimmer rennen, wenn sie sich mal eines der früheren Werke von Peter Jackson, Regisseur des Fantasy-Epos Lord of the Rings, anschauen. Das Auenland ist in Jacksons Splatterperle Braindead ganz weit weg. Auslöser für die Menschenfresserei ist hier eine Mischung aus Ratte und Affe, welche die Mutter des verschupften Lionel anfällt. Was danach passiert, ist nicht nur äusserst makaber, sondern auch irre lustig. Der arme Lionel versucht, die Zombie-Mama vor der Welt zu verstecken, was jedoch nicht wirklich funktionieren will, sodass bald die halbe Nachbarschaft nach Menschenfleisch giert. Da die Zombies in Jacksons Film noch resistenter sind als ihre Genrekollegen, müssen sie hier regelrecht zerhäckselt werden, weshalb beim Set dann auch (verständlicherweise) 300 Liter Filmblut zum Einsatz kamen. Wer einen starken Magen und einen Sinn für schwarzen Humor hat, kommt um Braindead nicht herum.
Zombie-Motto: Hotel Mama 4ever!
4. Fido
Der so unscheinbar betitelte Fido zeigt eine Fünfzigerjahre-Idylle, in der man nach einem Zombiekrieg auf ganz besondere Weise gelernt hat, mit den Untoten umzugehen. Durch ein spezielles Halsband können die Zombies kontrolliert und drum für all die Arbeiten eingesetzt werden, für die sich die gutbürgerlichen Suburbia-Bewohner zu schade sind. So werden die Untoten auch zu Statussymbolen und müssen als Bedienstete oder gar als Sexgespielinnen herhalten. Mit dieser Extremvorstellung einer Gesellschaft, in der alle - selbst die Toten - ihren Beitrag für die Gemeinschaft leisten sollen, stellt Fido eine herrliche Demontage der vermeintlich guten alten Zeit dar und ist gerade durch den Gegensatz von Blood&Gore und prüdem Fifties-Kitsch immer wieder urkomisch.
Zombie-Motto: Friede, Freude, (Zombie-)Eierkuchen
3. Shaun of the Dead
Sind wir nicht alle ein bisschen Zombie? In Edgar Wrights Auftakt seiner «Cornetto Trilogy» um die von Simon Pegg und Nick Frost gespielten Loserfreunde wird auf ebenso charmante wie komische Weise deutlich, dass die Grenze zwischen Alltagstrott und Zombiegeschlurfe manchmal tatsächlich nur sehr schmal ist. Die vielleicht erste - aber definitiv nicht letzte - romantische Zombiekomödie (kurz Rom-Zom-Com) verleiht dem Zombieausbruch eine wunderbare Prise britischen Humors, von dem wir bis dahin gar nicht wussten, dass wir ihn vermisst hatten.
Zombie-Motto: Hauptsache Bier!
2. Zombieland
Keine Zombieliste ohne den Banjo schwingenden Woody. Dank schrägen Einfällen (Zombie Kill of the Week), praktischen Tipps für eine Zombie-Apokalypse und einer grossartigen Sequenz auf dem Anwesen einer Komödienlegende ist Zombieland einer jener Filme, die man immer mal wieder schauen und sich dabei kaputtlachen kann. Woody Harrelsons raubeiniger Tallahassee ist eine der coolsten Figuren, die es je im Zombiegenre gab. Die schwarzhumorige Horror-Komödie stammt übrigens aus der Feder der Drehbuchautoren Rhett Reese und Paul Wernick, die mit ihrem Sinn für Humor eine der erfolgreichsten Comicverfilmungen aller Zeiten schufen: Deadpool. Das erste Abenteuer des Merc with a mouth und Zombieland ergeben ein tolles Double-Feature.
Zombie-Motto: Neurotisch, praktisch, gut
1. Night of the living dead
Der Einfluss des Kult-Regisseurs George A. Romero auf die Figur des Zombies, wie wir sie heute kennen, kann kaum überschätzt werden. Zwar gab es den Zombie schon lange vorher, jedoch war er bis dahin noch stark vom Voodoo-Glauben beeinflusst, demzufolge Menschen durch entsprechende Mittel in einen Scheintod-Zustand versetzt werden und so von einem Voodoo-Magier kontrolliert werden konnten. Erst mit Romero wurde der Zombie zu einem untoten Wesen, das durch einen inneren Antrieb - die unstillbare Gier nach Menschenfleisch - angetrieben wird. Romero selbst blieb dem Thema treu und hat fünf weitere «of the Dead»-Filme gedreht. Unvergesslich bleibt aber das 1968er-Original in Schwarzweiss, das trotz Billigst-Budget und beschränkten Effekten noch immer zu packen weiss.
Zombie-Motto: Zombie 101 - der Klassiker
Honourable mentions
Weil sich Zombies seit einigen Jahren auch gerne durch die TV-Landschaft mampfen, wir uns aber in erster Linie auf Filme konzentrieren wollten, fehlen Zombie-Serien in der Liste. Die besten Zombies aus der Flimmerkiste gibt es deshalb sozusagen als grausiges Dessert.
iZombie
Basierend auf den gleichnamigen Vertigo-Comics, hat Produzent Rob Thomas, Erfinder unserer liebsten Teen-Detektivin Veronica Mars, den Zombie mit dem Police Procedural gekreuzt. Was auf dem Papier wenig packend klingt, ist eine erstaunlich amüsante Serie mit sympathischen Figuren, frechen Einfällen und einer schönen Balance aus Krimi und (sehr harmlosem) Horror. Nachdem die Protagonistin Liv Moore zum Zombie gemacht wurde, arbeitet sie als Pathologin, da sie so an gratis Menschenfleisch kommt. Weil sie durch das Verspeisen der Gehirne auch Visionen aus den Leben der Toten hat, hilft sie als vermeintliche Hellseherin beim Aufklären von Morden - und nimmt so jede Folge eine neue Persönlichkeit an. Der grosse Bösewicht ist übrigens ein Energydrink-Erzeuger. Was kann man daran nicht lieben?
Zombie-Motto: schizophrene Schnügel-Schnüfflerin
The Walking Dead
Schon seit sechs Seasons schlagen sich die Überlebenden der mysteriösen Zombie-Seuche in der TV-Adaption der Image-Comicreihe durch. Dank immer imposanteren Massenszenen und grossartigen Zombie-Effekten wird der Grusel- und Ekelfaktor dabei auch immer weiter hochgeschraubt. Vor allem durch die Konflikte mit anderen Überlebenden - die ja traditionellerweise ohnehin viel gefährlicher sind als die Horden von Untoten - wird das Ganze zwar immer mal wieder zum Misery Porn. Jedoch hat man selten die Gelegenheit, den Ereignissen in einer Zombiewelt so lange und so detailliert folgen zu können.
Zombie-Motto: 1x1 für Doomsday Preppers
In the Flesh
Leider nur zwei Seasons bzw. neun Folgen dauerte das kurze untote Leben dieser kleinen, aber feinen BBC-Three-Serie, die absolut zurecht mit dem BAFTA ausgezeichnet wurde. Erzählt wird die Geschichte des Teenagers Kieren, der wie so viele andere vor fünf Jahren als Untoter aus seinem Grab gestiegen war. Als ein Medikament entwickelt wird, mit dem die sogenannten «Rotters» wieder zu Bewusstsein kommen, muss er sich mit seinen als Zombie begangenen Taten auseinandersetzen und wieder in die Gesellschaft zurückfinden. Auf einfühlsame Weise werden Closet-Story, Trauma, religiöser Fanatismus, Rassismus und Identitätsfindung zu einem sozialkritischen, vielschichtigen Horrordrama verwoben. Zudem kriegt das Subgenre des «schwulen Zombies» hiermit abseits des provokativen Bruce LaBruce einen unbedingt sehenswerten Eintrag.
Zombie-Motto: Mutant and Proud!
Welches sind eure Zombie-Favoriten?