Die Geburt einer neuen Handheld-Generation
Heute Mittwoch erscheint in Europa offiziell der Nachfolger der PlayStation Portable. Nebst imposanter Grafik bietet die PlayStation Vita eine Reihe interessanter Neuerungen.
Sie hat es also doch noch geschafft. Zwei Monate nach dem Release in Japan erscheint auch hierzulande die PlayStation Vita, die neuste Generation der portablen Videokonsolen. Viel war über den Namen diskutiert worden. PSP2 oder NGP (New Generation Portable) standen zur Diskussion, doch wie schon bei Microsofts Project Natal (Kinect) entschieden die Marketing-Gurus dieser Welt, den Endkonsumenten erst einmal vor den Kopf zu stossen. Doch wollen wir uns nicht lange mit Nebensächlichkeiten aufhalten. Viel mehr interessiert uns, was in dieser Konsole steckt. Hat Sony aus den Fehlern der PSP gelernt? Welche Spiele dürfen wir erwarten?
Bei einem neuen System richtet sich der erste Blick auf die Leistungsfähigkeit. Gleich zwei Quad-Core-Prozessoren (Prozessor und Grafikeinheit) versprechen uns eine noch nie dagewesene Handheld-Optik. Ausgegeben wird das Ganze auf einem riesigen OLED-Bildschirm mit 12 Zentimetern Diagonale, der 960 mal 544 Bildpunkte enthält (zum Vergleich: das iPhone 4 stellt 960x640 Pixel dar). Hinzu kommt, dass das Display für Multitouch gerüstet ist. Ebenfalls berührungsempfindlich ist das Trackpad auf dem Rücken der Konsole. Die PSVita hat zudem eine Front- sowie eine Rückenkamera an Bord, die zwar eher mässige Bildqualität liefern, jedoch sogenannte "Augmented Reality"-Spiele ermöglichen. Hier werden Spiel und Wirklichkeit vermischt, indem reale Echtzeitbilder der Kamera als Kulisse dienen, worauf die Spielgrafik projiziert wird. Manche Entscheidungen Sonys rufen aber nur Kopfschütteln hervor. Darunter ist sicherlich das Fehlen jeglicher Speichermöglichkeiten. Ihr müsst euch somit beinahe zwingend eine proprietäre Speicherkarte zu einem stolzen Preis kaufen.
Von der Datenflut erschlagen? Ein wichtiges Feature haben wir noch vergessen: Die PSVita verfügt nämlich über zwei Analogsticks. Damit kommt die Bedienung des Handhelds jener eines Game-Controllers sehr nahe. Hiermit werden komplexere Spiele ermöglicht, deren Steuerung auf der PSP mehr schlecht als recht über einen Umweg gelöst werden musste. Beispielsweise können damit Shooter beinahe wie an der stationären Konsole gespielt werden. Alleine dank dieser Neuerung ist der Kauf einer Vita eine Überlegung wert, schliesslich ermöglicht erst sie eine Spielerfahrung wie auf der PS3. Hierzu müssen aber die Spiele stimmen. Was erwartet uns diesbezüglich in naher Zukunft?
Uncharted: Golden Abyss gibt sich als der erste grosse Kracher auf der PSVita. Welche grafischen und spielerischen Qualitäten der Titel beitzt, lest ihr in unserem Review. Mit Wipeout 2048 findet ein weiterer PlayStation-Klassiker den Weg in die Liste der Launchtitel. Der rasante Zukunftsracer bietet nebst futuristischer Optik das bewährte Geschwindigkeitsgefühl. Das Review könnt ihr in Kürze hier auf OutNow.CH lesen. Weitere grosse Reihen haben ihre Ableger für die PSVita bestätigt. Darunter finden sich prominente Titel wie FIFA Football, Ridge Racer oder Rayman: Origins. In naher Zukunft erwarten uns Franchisen wie Resistance: Burning Skies, Little Big Planet oder Silent Hill: Book of Memories. Sogar Ableger der beliebten Reihen Call of Duty und BioShock wurden angekündigt. Tatsächlich ist die Liste der zu erscheinenden Titel lang, und deren Namen sind imposant.
Die PlayStation Vita präsentiert sich somit als eine sehr interessante Option für Zocker, die unterwegs ihre Lieblingsspiele nicht missen möchten. Viele davon werden sogar eine PS3-Konnektivität aufweisen, wodurch ihr auf der PS3 gespielte Titel unterwegs weitergamen könnt. Der zur Zeit noch etwas happige Preis könnte anfangs vielleicht abschreckend wirken. Jedoch war noch nie auf einem Handheld eine derart vollständiges, umfassendes Spielerlebnis möglich. Plant ihr also in nächster Zeit längere Ferien und schielt weinend auf die PS3? Vielleicht wäre ein Blick Richtung PSVita angesagt...