Uncharted 3: Interview

Naughty Dog und Sony sind so stolz auf ihr neuestes Baby, dass sie rund um den Globus reisen, um es der ganzen Welt zu zeigen. Das Baby heisst "Uncharted 3" und erscheint nächsten Monat auf der PS3.

Oslo, Moskau, Jordanien oder Winterthur sind nur einige der Orte, die Arne Meyer, Community Strategist von Naughty Dog, bereist hat, um Uncharted 3 zu vermarkten. Der gebürtige Kalifornier ist zuständig für die gesamte externe Kommunikation über das Spiel und damit fast vollumfänglich in die Spielentwicklung involviert. Doch wenn er sich auf etwas gefreut hat dieses Jahr, dann ist es auf die Promotion-Tour. Erst kürzlich hat er in Jordanien, ganz nach dem Setting von Uncharted 3, eine Schatzsuche mit ein paar wenigen Auserwählten durchgeführt. Diese Woche kam er zusammen mit Game Director Justin Richmond in Winterthur an, um uns zwei Kapitel aus dem neuen Teil zu zeigen und ein wenig zu plaudern.

OutNow: Was macht ein Community Strategist den ganzen Tag?
Arne Meyer: Ich muss die ganze Zeit wissen, was mit dem Game passiert, denn alles, was nach aussen geht, muss zunächst an mir vorbei. Also muss ich wissen, welche Entscheidungen wir treffen oder welche Neuigkeiten wir veröffentlichen. Das ist sehr interessant, denn ich beschäftige mich mit der gesamten Community. Das geht von Twitter über Blogeinträge, Foren, Sammeln von Feedback bis hin zur Betreuung von Marketingkampagnen.

ON: Sie sammeln Feedback von Spielern und der gesamten Community. Welche konkreten Ideen wurden ins Spiel integriert?
AM: Konkrete Dinge wie einzelne Spielszenen oder Ähnliches: keine. Wir möchten nicht, dass jemand denkt, wir hätten ihre Ideen geklaut. Wir sammeln vor allem generelles Feedback aus den zwei Vorgängern. Im ersten Spiel gab es viele Arenakämpfe, das heisst, der Spieler erreichte ein Areal, und eine grosse Anzahl Gegner ging auf ihn los. Die Leute waren damit nicht zufrieden, sie fanden es zu linear. Das haben wir in Uncharted 2 bereits verbessert. Da war auch noch die Sache mit der Balance zwischen Schusswechsel und Exploration, die im ersten Teil nicht optimal war. Vor allem aber auch der Multiplayer: Hier mussten Waffen und Booster ausbalanciert werden, damit niemand einen zu grossen Vorteil erhält.

ON: Wie sieht es mit der Bewegungssteuerung Move aus? War das jemals eine Option?
AM: Zu Beginn der Entwicklung stellte uns Sony die neuen Technologien zur Verfügung, darunter 3D und Move. Wir haben Uncharted jedoch auf den Controller ausgelegt, und ein Third-Person-Shooter kann man nicht so einfach auf Move "übersetzen".

ON: Elena, Sully oder Chloe sind die ganze Zeit an Drakes Seite. Kam da nie der Wunsch nach einem kooperativen Multiplayer?
AM: Die Leute lieben kooperative Spiele, folglich erhielten wir viele Wünsche danach. Schlussendlich jedoch geht es in unserem Spiel um Nathan Drake und was er erlebt. Wir möchten, dass ihr ein tieferes Verständnis von seiner Figur bekommt und eine emotionale Verbindung zu ihm aufbaut. Dieses Erlebnis bekommt ihr nicht, wenn ihr manchmal Sully oder Elena spielt und die Dinge aus ihrer Perspektive seht.

ON: Reden wir ein wenig über den Uncharted-Film. Wie sieht die Sache mit dem neuen Regisseur Neil Burger aus?
AM: Das ist ein lustiges Thema, denn wir erfahren die News dazu zur gleichen Zeit wie alle anderen. Es gibt zwar einen gewissen Grad an Zusammenarbeit, aber wir müssen uns auf das Entwickeln von Spielen konzentrieren und sie auf die Filmproduktion. Neil ist jedoch in permanenten Kontakt mit Amy [Henning, Creative Director; Anm. d. Red.], um über den Hintergrund und die Charaktere des Spiels zu sprechen.

ON: Wie weit ist die Produktion des Films fortgeschritten?
AM: Neil arbeitet gerade am Drehbuch, mehr weiss ich nicht.

Das Preview zu Uncharted 3 lest ihr hier.

Alejandro Garcia [ale]

Alejandro schreibt und redigiert im Games-Bereich seit 2009 für OutNow. Sein Einflussbereich ist die Konsole, wo er Militär-Shooter und Racer mit Erfolg vermeidet. Dafür verschlingt er alles, was FromSoftware ihm vorsetzt.

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