Schon ein Multiplayer-Abo gelöst?
Mehrspielerteil soll kosten
Wir kennen ihn ja: Michael Pachter ist das Orakel der Spieleindustrie. Unter seinen berühmtesten Prophezeiungen steht die Aussage, wonach Grand Theft Auto V im 2010 erscheinen soll. Man kann es glauben oder auch nicht, aber seine Worte finden jedesmal Gehör. Seine neuste Perle dürfte von erheblicher Tragweite sein. Würde es nach ihm gehen, dürfte demnächst eine Gebühr für den Multiplayerteil von Videospielen anfallen.
Die Spielindustrie beklagt sich seit einigen Monaten über sinkende Absätze (im Juni minus 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Laut Pachter ist nicht die Wirtschaftskrise daran schuld, sondern die Spieler sind es selbst. Da sie viel Zeit mit den Online-Multiplayern von Modern Warfare und Co. verbringen, hätten sie keine Zeit und keinen Ansporn, neue Spiele zu kaufen. Diese Tendenz sei "vernichtend" für die Branche, weshalb etwas unternommen werden sollte.
Diese Worte sind Musik in den Ohren von Bobby Kotick, CEO von [publisher]Activision[/publisher]. Dieser hatte erst kürzlich verlauten lassen, man überlege sich, ein Abosystem für Spiele wie Call of Duty zu implementieren. Bereits hatte er sich kritisch über die Preispolitik Sonys ausgesprochen; nun möchte er gar Ansprüche auf die Einnahmen von Xbox Live erheben. Mit der Idee von Pachter, eine Gebühr für den Multiplayer zu festzulegen, würden Publisher direkt beim Spieler anzapfen und damit die Plattformhersteller ([publisher]Sony[/publisher], [publisher]Microsoft[/publisher], [publisher]Nintendo[/publisher]) umgehen. Da Modern Warfare das beliebteste Multiplayerspiel ist, obläge es [publisher]Activision[/publisher], Pionier zu sein.