Biennale goes Wrestling
Darren Aronofskys "The Wrestler" gewinnt in Venedig den Goldenen Löwen.
Nach 2005, als Ang Lees schwule Cowboys in Brokeback Mountain den Goldenen Löwen gewonnen hatten, hat's heuer wiedermal ein Hollywoodfilm geschafft, die höchste Auszeichnung am ältesten Filmfestival der Welt zu ergattern. Darren Aronofsky, 2006 mit The Fountain am Lido noch ausgebuht, schaffte dies mit seiner prima Wrestler-Biographie The Wrestler.
Etwas überraschend, dass der hervorragende Hauptdarsteller Mickey Rourke nicht gleich auch die Coppa Volpi für die beste männliche Hauptrolle mit nach Hause hat nehmen können. Dieser Preis ging an den Einheimischen Silvio Orlando für seine Rolle als Papa von Giovanna. Die Auszeichnung für die beste weibliche Hauptrolle gewann die Französin Dominique Blanc als eifersüchtige Ex-Freundin in L'Autre.
Beste Regie führte nach Ansicht der von Wim Wenders präsidierten Jury Aleksey German Jr. in Paper Soldier; der Grosse Preis der Jury ging an das äthiopische Epos Teza von Haile Gerima.
Damit endet die Ausgabe 2008 der Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica, die weitherum als einer der schlechtesten Jahrgänge ever bezeichnet wurde. Das hat zwar seine Bereichtigung - aber hey, ein Festival, an dem ein Wrestler-Film gewinnt, kann doch nicht wirklich schlecht sein! Oder...?
Dossier: 65. Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica 2008