Nominationen für den Schweizer Filmpreis

Mit Ortswechsel und Neugestaltung feiert der Schweizer Filmpreis sein 10-jähriges Jubiläum

Als «weder Fisch noch Vogel» bezeichnet einer den Schweizer Filmpreis, der es genauer wissen muss. Schliesslich organisiert Micha Schiwow, Direktor der Swiss Films, die Preisverleihung schon seit acht Jahren. Dass der neue Filmchef beim Bundesamt für Kultur (BAK), Nicolas Bideau, mit seinem Drive für mehr Popularität daran etwas ändern möchte, konnte man schon bei seinem Amtsantritt erahnen. Mit mehr Geld, einer neuen Kategorie (Bestes Drehbuch) und neuem Veranstaltungsort wird dieses Vorhaben nun in die Tat umgesetzt. Die Solothurner Filmtage als Rahmen bleiben ebenso wie die Konzeption als Branchenanlass, bei dem «die Besten» ausgezeichnet werden. Neu ist der Aspekt der Promotion.

Man zügelt deshalb von der immer schon etwas provisorischen wirkenden Reithalle in den frisch renovierten Konzertsaal von Solothurn. Das gibt ein besseres Bild fürs Fernsehen. Eine Live-Übertragung wird es aber auch 2007 noch nicht geben. Das durch den Ortswechsel verminderte Platzangebot soll - ebenso mediengerecht - mit mehr Prominenz im Saal und bei den Laudatoren gefüllt werden. Namen dieser «Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben» konnten aber noch keine bekannt gegeben werden. Ausser dem Präsidenten Charles Lewinsky wurden auch keine weiteren Jurymitglieder genannt, weil noch eine Person im Gremium fehlt. Auch der Name des neu eingeführten Maître de Cérémonie war noch nicht zu erfahren. Eingeladen sind aber aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums alle bisher Nominierten, die an der Jubiläumsveranstaltung neben den aktuellen Filmen im Mittelpunkt stehen sollen.

Die Veredelung des Events ermöglicht ein grösseres Budget, das mit einer halben Million doppelt so hoch ausfällt wie bisher. Mit 100'000 Franken beteiligt sich neuerdings ein Sponsor an den Kosten. Weitere kleinere Sponsoren werden von Bideau noch gesucht, so dass es bei den 250'000 Franken der öffentlichen Hand bleiben kann.

Für alle die keinen Einlass in den Konzertsaal finden, gibt's danach ein Fest im Palais Besenval. Wenn die BAK-Party im Lido von Locarno als Anhaltspunkt dient, wird die Fete mit Partytiger Nicolas Bideau zum Riesenfest, egal wer schlussendlich gewonnen haben wird, was uns schnurstracks zu den Nominationen bringt.

Bester Spielfilm

Comme des voleurs von Lionel Baier
Das Fräulein von Andrea ?taka
Grounding von Michael Steiner und Tobias Fueter
Mon frère se marie von Jean-Stéphane Bron
Vitus von Fredi M. Murer

Bester Dokumentarfilm

Das Erbe der Bergler von Erich Langjahr
Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez von Heidi Specogna
Ein Lied für Argyris von Stefan Haupt
Hippie Masala von Ulrich Grossenbacher und Damaris Lüthi
La liste de Carla von Marcel Schüpbach

Bester Kurzfilm

Aschenbrüder von Steve Walker
Beckenrand von Michael Koch
Feierabend von Alex E. Kleinberger
Nachtflattern von Carmen Stadler
Rachel von Frédéric Mermoud

Bester Trickfilm

Banquise von Claude Barras und Cédric Louis
Hang Over von Rolf Brönnimann
Herr Würfel von Rafael Sommerhalder
Jeu von Georges Schwizgebel
Wolkenbruch von Simon Eltz

Bestes Drehbuch

Cannabis von Niklaus Hilber und Paul Steinmann
Das Fräulein von Andrea ?taka, Barbara Albert und Marie Kreutzer
Jeune Homme von Maya Todeschini, Christoph Schaub, Marcel Hoehn und Elisabeth Diot
Nachbeben von Petra Lüschow und Stina Werenfels
Vitus von Peter Luisi, Fredi M. Murer und Lukas B. Suter

Beste Hauptrolle

Jean-Luc Bideau in Mon frère se marie
Stephanie Glaser in Die Herbstzeitlosen
Michael Neuenschwander in Nachbeben

Beste Nebenrolle

Natacha Koutchoumov in Pas de panique
Hanspeter Müller-Drossaart in Jeune Homme
Leonardo Nigro in Nachbeben

Roland Meier [rm]

Roland sammelt 3D-Blu-rays, weil da die Publikationen überschaubar stagnieren, und kämpft im Gegenzug des Öfteren mit der Grenze der Speicherkapazität für Aufnahmen bei Swisscom blue TV. 1200 Stunden Film und Fernsehen ständig griffbereit sind ihm einfach nicht genug.

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