Filmkritik: Pfunzeln in the Rain
75. Internationale Filmfestspiele Berlin 2025
Die Engels sind eine progressive Familie in Berlin. Vater Tim (Lars Eidinger) schwadroniert sich für lukrative Aufträge als PR-Berater durch den Zeitgeist. Mutter Milena (Nicolette Krebitz) therapiert Traumata mit Theater im Auftrag eines von deutschen Entwicklungshilfe-Geldern finanzierten NGOs. Die beiden beinahe erwachsenen Zwillinge Frieda (Elke Biesendorfer) und Jon (Julius Gause) drögeln sich durchs Nachtleben oder hoffen hinter der VR-Brille auf Erfolg im E-Sport.

Als die polnische Putzfrau der Engels einem Herzinfarkt erliegt, sind zumindest die Frauen in der Familie bestürzt. Es muss aber trotzdem eine neue Reinigungskraft her. Da meldet sich Farrah (Tala Al-Deen), eine therapeutisch hochqualifizierte Immigrantin aus Syrien. Sie findet schnell Zugang zu allen Engels, hantiert aber mit blinkenden Lampen, die Nahtod-Erlebnisse hervorrufen können. Kann sie die dysfunktionale Familie, in der jede und jeder sein eigenes Süppchen kocht, wieder zusammenkitten?