Super-Charlie (2024)

Super-Charlie (2024)

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  3. 80 Minuten

Filmkritik: Zwischen Windelnwechseln und Laserstrahl

Guete Morge!
Guete Morge! © Praesens Film

Vor 50 Jahren hat ein mysteriöser Kometenstaub ein kleines Kind mit einem Nebel besprüht, der Superkräfte verleiht. Doch statt die neugewonnenen Fähigkeiten für das Gute zu nutzen, hat sich der Bengel zum arroganten Maskenträger entwickelt, der Gaunereien inszeniert und in die eigenen Taschen arbeitet. Ein typischer Schurke halt. Nun aber kehrt der Komet zurück, und ein ganz gewiefter Assistent des Schurken will diesmal den Staub für sich krallen. Doch dieser Vorgang geht in die Hose, und der Staub schlägt beim neugeborenen Charlie ein.

Gleich klingelt's!
Gleich klingelt's! © Praesens Film

Dessen zehnjähriger Bruder Willie ist derweil aufgeregt und freut sich darauf, dem Kleinen die Welt zu zeigen. Doch dieser verhält sich nicht wie ein Baby, sondern beginnt zu plappern und entwickelt Superkräfte. Jetzt heisst es, diesem Knirps den Unterschied zwischen Gut und Böse so deutlich zu erklären, dass er sich für die richtige Seite entscheidet. Nebenbei geraten die beiden Brüder zusätzlich in Gefahr, denn diese Kometen-Superkräfte haben auch auf der dunklen Seite Begierden geweckt. So wartet ein Schurke nur darauf, auch diese Portion Superstaub in die Finger zu kriegen.

Für die Kids ist Super Charlie ein witziger Film über ein Super-Baby, das seine Kräfte erlernen muss und dabei viel Slapstick bietet. Daneben erzählt der Film eine solide Geschichte, von der man sich nicht fürchten muss, die aber so manch grösseren Bruder vielleicht auf einen guten Weg bringt. Ob als «Master» oder «Sidekick» - gemeinsam sind Geschwister unschlagbar!

Aus Schweden kommt ein Animationsfilm zu uns, dessen Hauptfigur irgendwo zwischen The Boss Baby und dem kleinen Jack-Jack der Incredibles anzusiedeln ist. Super Charlie ist dabei aber nicht böse und sarkastisch und bietet auch nicht das Actionlevel des Pixarfilms. Dafür aber viel Herz, Charme, Witz und vielleicht sogar eine Message, bei der es sich genauer hinzuhören lohnt.

Die Figur des Super Charlie ist in Schweden sehr beliebt und hat der Bestsellerautorin Camilla Läckberg Erfolg bei Gross und Klein beschert. Seit dem Start der Kinderbuchreihe über das Super-Baby erfreuen sich seine Abenteuer grosser Beliebtheit, so dass eine filmische Umsetzung nur eine Frage der Zeit war. Regisseur Jon Holmberg hat sich gemeinsam mit der Autorin ein Drehbuch ausgetüftelt und dieses nun als Kinofilm produziert. Und wenn dieses erste Abenteuer nur einen Bruchteil so erfolgreich ist wie die Bücher, dann dürfen wir uns auf ein baldiges Wiedersehen freuen.

Super Charlie macht mit der Vorstellung der Personen, der Umstände und Nebenfiguren eigentlich nicht viel falsch. Der kurze Einstieg, der 50 Jahre vor der Aktualität spielt, den Film aber passend lanciert, macht Lust auf die folgenden knapp 90 Minuten, in denen es einiges zu lachen und zu staunen gibt. Ganz so aufregend wie der kleine Kollege der Incredibles ist Super Charlie dann aber doch nicht geworden. Dafür fehlte sichtlich das Budget. Dafür setzt Regisseur Holmberg auf eine Geschichte, die mehr bietet als nur Action und Explosionen. Hier, in den Alltagssituationen und den zwischenmenschlichen Momenten punktet Super Charlie und holt auch manch Erwachsenen ins Boot.

Dani Maurer [muri]

Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!

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