Mufasa: The Lion King (2024)

Mufasa: The Lion King (2024)

Mufasa: Der König der Löwen
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  2. 120 Minuten

Filmkritik: Can you feel the Leu tonight?

Gute Freunde kann niemand trennen.
Gute Freunde kann niemand trennen. © The Walt Disney Company. All Rights Reserved.

Ein Sturm zieht ausgerechnet dann auf, als sich Löwenkönig Simbas Weibchen Nala zurückzieht, um ihren Nachwuchs auf die Welt zu bringen. Die erste Tochter der beiden, Kiara (Stimme von Ivy Blue Carter), wird in eine Höhle gebracht, wo Erdmännchen Timon und Warzenschwein Pumbaa auf sie aufpassen sollen. Zu ihnen gesellt sich bald Affe Rafiki. Zur allgemeinen Beruhigung erzählt dieser eine Geschichte von einem jungen Löwen, der sich ohne Tropfen Adel in seinem Blut zum weisen und mutigen König der Steppe entwickelt hat.

Bei Sommerzeit wäre es halt länger hell!
Bei Sommerzeit wäre es halt länger hell! © The Walt Disney Company. All Rights Reserved.

Mufasa (Stimme von Aaron Pierre) ist Teil eines kleinen, aber liebevollen Rudels, wird aber durch den ersten Regen nach langer Dürre und den daraus folgenden reissenden Flüssen von seiner Familie getrennt und weit fortgeschwemmt. Er trifft auf Taka (Stimme von Kelvin Harrison Jr.), den Königssohn, dessen Zukunft fest geschrieben steht. Die beiden jungen Löwen freunden sich an und treffen auf ihren Streifzügen auf eine grosse Gefahr: Der weisse Löwe Kiros (Stimme von Mads Mikkelsen) ist mit seinem Rudel auf dem Weg, um sich die Savanne Untertan zu machen. Dafür ist ihm kein Trick zu mies und keine Konfrontation zu gefährlich. Obwohl sich unsere beiden Jungtiere ihm in den Weg stellen, müssen sie feststellen, dass es für die Rettung des fruchtbaren Landes hinter den Bergen einiges mehr als Mut und Herz braucht.

Mufasa: The Lion King besticht durch fantastische Animationen, eine verdammt herzige Tierwelt, interessante Figuren und eine Geschichte, die als Drama wunderbar funktioniert, wenn sie aus der Perspektive des Gegenspielers angeschaut wird. Es fehlen ein bisschen die Lockerheit sowie der Humor, und die Songs müssen durchgehalten werden, aber dieser Ausflug ins Tierreich lohnt sich definitiv.

Disney lässt die Löwen wieder brüllen! Moonlight-Regisseur Barry Jenkins lädt uns wieder ein ins Reich der Wilden Tiere und präsentiert den Nachfolger (eigentlich ja den Vorgänger) von The Lion King. Mit stimmlicher Unterstützung von Mads Mikkelsen, Seth Rogen, Thandie Newton, Superstar Beyoncé und ihrer Tochter Blue Ivy Carter treten wir ein in eine fantastisch animierte Welt, in der Mufasa seine Geschichte erzählt. Vollgepackt mit Action, Drama und Spannung ergibt das ein knapp zweistündiges Abenteuer, das vor allem für Aug und Ohr Herrliches zu bieten hat.

Damit auch die Publikumslieblinge Timon und Pumbaa in einem Prequel auftauchen, bietet Mufasa: The Lion King eine kleine Rahmengeschichte, die aber das Geschehen nicht lange blockiert, sondern vor allem in Sachen Humor zu punkten versucht. Die Hauptstory rund um den Aufstieg des «Streuners» Mufasa ist dann deutlich interessanter und auch dramatischer. Mehrfach gibt's da Hinweise zum erfolgreichen Vorgänger zu sehen, bekannte Schauplätze sind erst in der Entstehung und berühmte Narben werden verteilt. Bei Mufasa: The Lion King ist der Weg das Ziel, und das endet in einem erwarteten Finale, in dem man auch mal ein Tränchen verdrücken darf.

Inhaltlich bietet Mufasa: The Lion King ein waschechtes Drama, das den Aufstieg eines kleinen und herzigen Löwenjungen zeigt. Durch Verluste, Ängste und Gefahr fasst er immer wieder Mut, versucht sich gegen sein Schicksal zu wehren, sieht aber dann auch ein, dass man eben genau diesem nicht aus dem Weg gehen kann. Immer unterstützt mit weisen und kurrligen Worten wird unser Löwe dabei von Affe Rafiki, der bekanntlich zum grossen Berater und geistigen Bruder des Löwenkönigs werden wird. Dass aus dem besten Freund Taka ein aus dem Original bekannter Gegenspieler wird, dürfte keine Überraschung sein. Sein Werdegang verläuft genau gegensätzlich zu Mufasas und ist deshalb nicht minder interessant.

Mufasa: The Lion King ist für Aug und Ohr. Die Animationen sind fantastisch und legen nochmals eine Schippe zu gegenüber The Lion King. Der Unterschied zwischen Realität und Computeranimation ist von blossem Auge nur noch in ganz wenigen Momenten erkennbar. Oder wenigstens bilden wir uns das ein. Wo Mufasa: The Lion King Abstriche machen muss, ist bei den Gesangseinlagen. Wie schon bei Moana 2 fehlt der grosse Ohrwurm, und wer die 1994er Fassung von The Lion King noch im Kopf hat, weiss genau, wie ein Soundtrack zu klingen hat. Bei diesem Prequel hätten die Songs auch wegfallen oder stark gekürzt sein dürfen.

Dani Maurer [muri]

Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!

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