Tell - A Hunter's Tale (2023)

Tell - A Hunter's Tale (2023)

Tell - Jagd auf Ewig
  1. ,
  2. 136 Minuten

Filmkritik: Lieber Armbrust als arm dran

Nicht bewegen, mein Sohn.
Nicht bewegen, mein Sohn. © Praesens Film

1291: Nach dem Tod von Rudolf von Habsburg wird für die Täler um den Vierwaldstättersee der Landvogt Gissler (Carlo Ljubek) eingesetzt, der fortan die Bevölkerung terrorisiert. Dies bekommt auch der im Wald lebende Jäger Tell (Luke Gasser) zu spüren, dem das Jagen untersagt wird. Doch Tell denkt nicht daran, sich an das Verbot zu halten. Nachdem der geplante Aufruhr durch den örtlichen Adel ausbleibt, beschliesst Tell selbst zu handeln - und geht mit seiner Armbrust auf direkten Konfrontationskurs mit Gessler und dessen jüngerem Bruder Ulrich (Lionel Podarski).

Es ist ja schon eindrücklich, was Luke Gasser hier als Schauspieler, Regisseur, Autor, Komponist und Produzent in Personalunion gestemmt hat - und dies trotz Schwierigkeiten bei der Fördermittelbeschaffung, weshalb ein paar Entscheidungsträger unrühmlich im Abspann erwähnt werden. Der Film unterhält wegen qualitativ heftig schwankender Schauspielleistungen, eines holprigen Erzählrhythmus und einer aufgeblasenen Laufzeit von 136 Minuten aber eher mässig. Dabei blitzt immer wieder eine durchaus coole, dreckige Rachestory durch. Mit dem wenig überzeugend vorgetragenen politischen Drumherum schiesst sich der Film mit der Armbrust aber selbst in den Fuss.

Chris Schelb [crs]

Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.

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