Renfield (2023)

Renfield (2023)

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  2. 93 Minuten

Filmkritik: Wenn der kleine Hunger kommt

Der will nur spielen!
Der will nur spielen! © Universal Pictures International Switzerland. All Rights Reserved.

Robert Montague Renfield (Nicholas Hoult) sitzt in einer Selbsthilfegruppe, in der man über toxische Beziehungen und deren Auflösungen spricht. Während die Teilnehmer nun jammern und anklagen, wird Renfield schnell bewusst, dass er selbst auch in einer solchen Klemme sitzt, wo man sich nicht vom Gegenüber lösen kann und immer wieder ausgenützt wird. Nur ist die Person, von der Renfield genug hat, eine ganz spezielle: Graf Dracula (Nicolas Cage) höchstpersönlich!

…oder doch nicht?
…oder doch nicht? © Universal Pictures International Switzerland. All Rights Reserved.

Immer wenn der Graf nämlich über die Stränge schlägt und seine Jäger nur knapp besiegen kann, muss Renfield in die Hosen. Dann heisst es nämlich umziehen, aufräumen und den Meister mit frischem Blut versorgen, damit dieser wieder zur alten Stärke finden kann. Genau damit soll es nun aber vorbei sein, denn als Renfield auf die Polizistin Rebecca (Awkwafina) trifft, muss er nicht nur die vielen ausgesaugten Toten erklären, sondern schlittert mit in die direkte Konfrontation mit seinem durstigen Meister.

Renfield macht während einer anständigen Dauer seiner 90 Minuten Laufzeit eigentlich grossen Spass und bietet vor allem Nicolas Cage in einer für ihn optimalen Rolle. Mehr von ihm hätte sicherlich dem Film gutgetan, dann hätte der Subplot etwas gekürzt werden können. So bleibt der Film ein scharfer Horror-Grusel-Komödien-Snack, der gut unterhält, aber leider nicht gross im Gedächnis bleibt.

Nicolas Cage, bekannt für seine theatralischen und überschwänglichen Performances, dürfte sich mit seiner Darbietung als Graf Dracula in Renfield einen Wunsch erfüllt haben. Mit einer wunderbaren Wucht, unübersehbarer Freude und viel Dramatik gibt er uns hier den untoten Blutsauger, so dass man als Zuschauer nicht recht weiss, ob man jetzt zittern oder eher lachen soll. Schade ist aber, dass Regisseur Chris McKay (The Lego Batman Movie) seinem gut aufgelegten Star nicht mehr Präsenz erlaubt hat. Mit mehr Cage wäre der Film nämlich grad nochmal ein Stück besser geworden.

Im Mittelpunkt steht eben nicht Cage als Vampirgraf, sondern Nicholas Hoult (X-Men: Dark Phoenix) als dessen käfermampfender Gehilfe. Mit jedem schnabulierten Insekt wird er für kurze Zeit superstark. Damit ist auch actionmässig was geboten, wenn Hoult sich durch die Gegnerschaft prügelt. Unterstützung bekommt er durch eine nervös wirkende Awkwafina (Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings), mit der er sich dann aber leider durch einen recht zähen Subplot quälen muss.

Erwähnenswert, weil so unglaublich gut, ist die Startphase von Renfield, die einen direkten Bezug zum alten Schwarz-weiss-Dracula nimmt und zeigt, dass selbst die damalige Produktion mit Cage und Hoult nicht schlecht ausgesehen hätte. Überhaupt hat der Film absolut seine witzigen (und blutigen) Momente, in denen er herrlich schräge Unterhaltung auf hohem Niveau bietet. Daneben aber fällt die Story immer wieder ab und erfordert etwas Sitzfleisch, wenn es gegen die menschlichen Bösewichte geht. Da hätten die mal lieber den Cage noch ein paarmal bringen können!

Dani Maurer [muri]

Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!

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Kommentare Total: 2

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Erfrischend kurzweilig. Nicolas Cage wie gewohnt mit seinem Overacting sehr witzig. Die Chemie zwischen ihm und Hoult hat mir am besten gefallen. Die Action war super trashig, unterhaltsam und teilweise auch gut choreografiert. Die Storyline mit der Awkwafina fand ich hingegen wie das Ende schwach.

4.5

Perfekter Abendfilm für unter der Woche.

muri

Filmkritik: Wenn der kleine Hunger kommt

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