No Hard Feelings (2023)

No Hard Feelings (2023)

No hard Feelings
  1. 103 Minuten

Filmkritik: Jenny from the Port

Entschuldigung, ist das die «Stairway to Heaven»?
Entschuldigung, ist das die «Stairway to Heaven»? © Sony Pictures Releasing Switzerland GmbH

Die 30-jährige Maddie (Jennifer Lawrence) traut ihren Augen kaum, als ihr geliebtes Auto abgeschleppt wird. Dabei braucht sie dieses doch unbedingt für ihre Arbeit und um genug Geld zu verdienen, um ihr Haus vor der Zwangsräumung zu retten. Sichtlich verzweifelt und genervt wendet sie sich in ihrer Not an ihre beiden Freunde Sara (Natalie Morales) und Jim (Scott MacArthur), welche Maddie auf ein Inserat aufmerksam machen.

Die neuste Kreation aus dem Hause «Glucksi»
Die neuste Kreation aus dem Hause «Glucksi» © Sony Pictures Releasing Switzerland GmbH

Die überfürsorglichen Helikopter-Eltern Allison & Laird (Laura Benanti und Matthew Broderick) suchen jemanden, der ihren Sohn Percy (Andrew Barth Feldman) vor seiner Zeit im College «datet», um ihm die Angst vor sozialen Bindungen zu nehmen und ihn auf den teilweise harschen College-Alltag vorzubereiten. Als Lohn winkt am Ende ein Gebrauchtwagen. Maddie bewirbt sich und erhält den Job, welcher sich jedoch schwerer herausstellt als erwartet. Der über die Pläne seiner Eltern gänzlich im Dunkeln gelassene Percy stellt sich quer und misstraut der plötzlich erschienenen Frau. Wird es Maddie trotzdem gelingen, Percy aus seiner Komfortzone zu locken?

Trotz eines mageren Plots ist No Hard Feelings unterhaltsam und kaum langweilig. Die Geschichte ist jedoch eher vorhersehbar, da einem einiges aus anderen Filmen bekannt vorkommen könnte. Es bleiben so vor allem witzige Einzelszenen, die für Schmunzler sorgen, und eine Jennifer Lawrence, welche die Komödie mit ihrem komödiantischen Talent überzeugend auf ihren Schultern trägt.

«No Hard Feelings» bedeutet ins Deutsche übersetzt «Nichts für ungut». Man entschuldigt sich so vorgängig für etwas, was dann nach einem angefügten «aber» im gleichen Satz kommt. So verhält es sich auch ein bisschen mit dem Film No Hard Feelings. Langeweile kommt keine auf und es gibt einige lustige und erfrischende Dating-Ideen, wie eine Runde Lasertag oder den Besuch einer Spielhalle. Darüber hinaus bietet die Komödie von Gene Stupnitsky aber etwas wenig Überraschungen.

Stupnitsky, der seine ersten Schritte bei der Kult-Serie The Office machen durfte, bewies mit Bad Teacher, dass er leichte Unterhaltung mit Sex-Witzen auf die Leinwände zaubern kann. Auch der freche Good Boys schlug in die gleiche Kerbe - und das, obwohl dort Minderjährige die Protagnisten waren. No Hard Feelings folgt einem ähnlichen Muster, wobei dies hier im Herzen etwas näher an einer etwas vorhersehbaren Lovestory ist, mit Enttäuschungen, Versöhnungen und einiges an nackter Haut - die «Hard Feelings» im Titel sind somit also durchaus zweideutig zu verstehen.

Nicht nur in den schlüpfrigen Szenen ist dabei der Mut und die Offenheit von Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence bewunderswert. Die Oscarpreisträgerin gibt in fast jeder Szene den Ton an und beweist dabei ein weiteres Mal ihr komödiantisches Talent. Film-Jungfrau und Co-Star Andrew Barth Feldman überzeugt als schüchterner Nerd, doch seine Figur nervt jedoch auf Dauer ein wenig.

Andere Schauspieler kommen kaum zur Geltung. Ferris macht blau-Star Matthew Broderick versucht zwar, mit seinem unvergleichlich sympathischen Humor zu punkten, doch kommt seine Figur zu selten vor. Mehr Szenen mit ihm hätten dem Ganzen gut getan. So ist No Hard Feelings letzten Endes die grosse Jennifer-Lawrence-Show.

Sandro Götz [goe]

Sandro bringt seit 2021 für OutNow seine Worte auf den Bildschirm. Sein erster Kinofilm, «The Lion King», hat den Löwen in ihm geweckt. Seither liebt und lebt er alles, was mit dem Thema Film zu tun hat. Auch für Videospiele ist er stets zu begeistern und daddelt gerne auf Controllern rum.

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