Filmkritik: Durchs Schicksal verbunden
76e Festival de Cannes 2023
Die ehemalige Sängerin Mona (Eiman Yousif) lebt ein privilegiertes Leben der gehobenen MIttelklasse in der sudanesischen Hauptstadt Khartum. Ihre grosse Leidenschaft, das Singen, hat sie ihrem strenggläubigen muslimischen Ehemann Akram (Nazar Goma) zuliebe aufgegeben - frönt dieser Leidenschaft aber weiter heimlich, indem sie, sicher getarnt im Niqab, Jazzkonzerte besucht oder im Auto Gesangsübungen macht.

Doch eine Unachtsamkeit Monas beim Autofahren hat schwerwiegende Folgen und führt zu einer Kettenreaktion, die darin endet, dass ihr Gatte einen unbekannten Mann erschiesst. Dieser stammt aus dem Südsudan und gehört einer christlichen Minderheit an, die in Khartum in ärmlichen Verhältnissen lebt. Getrieben von Schuldgefühlen, macht Mona die Frau des Getöteten, Julia (Siran Riak), ausfindig und stellt diese als neues Dienstmädchen ein - ohne ihr zu sagen, wer sie ist. Indem sie Julia und deren Sohn finanziell unterstützt, hofft sie, ihre gefühlte Schuld wenigstens ansatzweise wieder gutzumachen. Doch was, wenn Julia hinter ihr Geheimnis kommt?