Boston Strangler (2023)

Boston Strangler (2023)

  1. , ,
  2. 112 Minuten

Filmkritik: Dem Würger auf der Spur

Disney+
Stark: Elizabeth Swann
Stark: Elizabeth Swann © Disney+ / Hulu

Loretta McLaughlin (Keira Knightley) ist eine Lifestyle-Redaktorin in den 1960er-Jahren beim «Record American» in Boston. Doch statt die neuesten Toasterapparate zu testen, würde sie lieber richtigen Journalismus betreiben und sitzt deswegen ihrem Chef Jack (Chris Cooper) ständig in den Ohren. Vor allem, weil in der Gegend aktuell Frauen ermordet werden, die anscheinend einem Serienkiller zum Opfer fallen. Die Tatorte gleichen sich, die Berichte sind ähnlich, und so beginnt Loretta zu recherchieren und will die Story veröffentlichen. Doch in der männerdominierten Redaktion geht das nicht so einfach.

Was ist ein Diktiergerät?
Was ist ein Diktiergerät? © Disney+ / Hulu

Jean Cole (Carrie Coon) ist seit Jahren eine Investigativjournalistin und wird deswegen ins Boot geholt. Gemeinsam mit Loretta soll sie dem Verbrecher auf die Spur kommen, der inzwischen als «Boston Strangler» bekannt ist. Bald schon fallen die ersten Namen von Verdächtigungen, aber irgendein Detail scheint immer nicht zu passen, was auch Detective Conley (Alessandro Nivola) immer wieder vor Rätsel stellt. Wer ist der Killer, der mit Strümpfen seine weiblichen Opfer ermordet und als «Schmuck» darstellt? Bald schon geraten auch die Journalistinnen in eine gefährliche und bedrohliche Lage.

Boston Strangler bietet einen interessanten Kriminalfall einmal von einer anderen Seite. Keira Knightley und Carrie Coon agieren stark und hinterlassen einen guten Eindruck. Die Geschichte an sich ist ruhig erzählt und eher dialoglastig. Der Spannung schadet das aber keineswegs. Im Gegenteil.

Der preisgekrönte Regisseur Matt Ruskin (Crown Heights) nimmt sich in seinem neuen Projekt eines True-Crime-Thrillers an, der einen berüchtigten Serienmörder aus den 1960er-Jahren zum Thema hat. Allerdings stellt er in Boston Strangler nicht den Killer in den Mittelpunkt, sondern zwei starke Reporterinnen, die damals diesen Fall untersuchten und dabei einiges an Gegenwind zu verkraften hatten. In der Hauptrolle: Keira Knightley (Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl).

Die gebürtige Londonerin gibt uns in Boston Strangler mit Ami-Akzent eine junge Frau, die in ihrer Karriere mit Preisen ausgezeichnet wurde und zu den Besten ihres Fachs gehörte. Der Film zeigt, wie sie sich dabei auch an die Fersen eines bekannten Serienkillers heften konnte. Dabei haben sich die Knightley verkörperte Journalistin und Carrie Coon als ihre Kollegin vor allem in einer männerdominierten Welt zu bewegen, in der die Frauen nur vorgesehen sind, Haushaltsartikel zu testen und die Kinder zu hüten. So brechen die beiden Reporterinnen eine Menge an Tabus und bringen damit das vermeintlich starke Geschlecht mehrmals in Erklärungsnot.

Den Fall des Boston Strangler ist inzwischen bekannt, auch von anderen Filmen. Viele Zuschauer dürften deshalb inzwischen wissen, was damals passierte und wie man vergebens versuchte, den Täter dingfest zu machen. Im Film nimmt uns Regisseur Ruskin mit in düstere Gänge und dunkle Räume und stellt uns allerlei mögliche Täter vor. Einen davon spielt David Dastmalchian (The Suicide Squad). Ihm folgt man ein bisschen genauer, und wer den Fall kennt, weiss auch, aus welchem Grund.

Einen kurzen Einschub haben die männlichen Darsteller dann aber doch noch verdient. Chris Cooper (Oscargewinner 2002 für Adapation) spielt seine Rolle souverän, und wem dieser Detective Conley bekannt vorkommt, der sollte mal einen Blick in Goal! The Dream Begins riskieren.

Dani Maurer [muri]

Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!

  1. Artikel
  2. Profil
  3. E-Mail
  4. facebook
  5. Instagram
  6. Website