Was man von hier aus sehen kann (2022)

Was man von hier aus sehen kann (2022)

  1. 103 Minuten

Filmkritik: Im Dorf ist das Leben nicht mehr in Ordnung

Hund oder schon Eisbär?
Hund oder schon Eisbär? © Studiocanal GmbH / Frank Dicks

Luise (Luna Wedler) ist bei ihrer Grossmutter Selma (Corinna Harfouch) in einem Dorf im Westerwald aufgewachsen. So weit, so normal. Doch wann immer Selma von einem Okapi träumt, stirbt jemand im Dorf. Dabei hat die Dorfbevölkerung schon genug andere Sorgen. So ist der Optiker (Karl Markovics) heimlich in Selma verliebt, Marlies (Rosalie Thomass) ist permanent schlecht gelaunt und Palm (Peter Schneider) trinkt sich seine Trauer weg. Luise selbst hat derweil das Problem, dass immer etwas hinunterfällt, wenn sie lügt. Als sie sich in den Buddhisten Frederik (Benjamin Radjaipour) verliebt, weiss sie nicht, was sie tun soll.

Aron Lehmanns Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Mariana Leky erinnert vom morbiden Humor und den skurillen Figuren her an Werke von Tim Burton, Wes Anderson und Jean-Pierre Jeunet. Kindliche Spässe haben dabei genauso Platz wie Gespräche über Sex. Recht widersprüchlich und so ein Film wie das Leben selbst, der es einem aber wegen der vielen Zeitsprünge zu Beginn etwas schwierig macht, sich mit den unterschiedlichen Figuren wirklich anzufreunden. Beim emotionalen Ende fühlt man dann aber trotzdem mit. Denn dieses ist echt berührend und vor allem auch sackstark gespielt.

Chris Schelb [crs]

Chris arbeitet seit 2008 für OutNow und leitet die Redaktion seit 2011. Seit er als Kind in einen Kessel voller Videokassetten gefallen ist, schaut er sich mit viel Begeisterung alles Mögliche an, wobei es ihm die Filmfestivals in Cannes und Toronto besonders angetan haben.

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Trailer Deutsch, 01:55