Filmkritik: Wenn der Vater mit dem Sohne
75° Festival del film Locarno 2022
Antoine (Pierre Deladonchamps) liebt seine Frau Hélène (Camélia Jordana), mit der er einen Sohn (Zoé Iorio) hat. Er denkt sich nicht viel, als er sie alleine ziehen lässt - zu einem Konzert an einem Freitagabend in Paris. Was soll schon passieren? Doch wir schreiben den 13. November 2015. Terroristen attackieren das Bataclan und Hélène wird nie mehr zurückkehren.

Wie die Welt steht auch Antoine unter Schock. Allein mit seiner Trauer und seinem Sohn stellt er sich dem Schicksal. Ein offener Brief - als Post in den sozialen Medien - sorgt für Aufmerksamkeit und schafft es sogar auf die Titelseite der Le Monde. Antoine schreibt den Tätern direkt, prangert ihre Tat an, sagt aber gleichzeitig, dass sie seinen Hass nicht verdienten. Damit trifft er den Nerv der Zeit und den Entscheid, sich seiner neuen Lebenssituation zu stellen.