1986 war's, als Top Gun all das vereinte, was das Bubenherz mochte: starke Fliegeraction, geile Musik, Flugzeuge im Morgenrot und mittendrin die coolste Socke aus Hollywood. Nun, Dekaden später, hat sich diese Socke namens Tom Cruise drangemacht, ein Sequel des Stoffes zu produzieren. Dabei verlässt er sich auf die Attribute, die schon den Erstling zum Welthit gemacht haben und setzt dem Ganzen noch eins obendrauf: Top Gun: Maverick funktioniert auf allen gewünschten Ebenen und entpuppt sich als der Actionfilm, den die Fans lieben werden.
Bereits in den ersten Sekunden, sobald der bekannte Sound startet, fühlt man den «Need for Speed» und wird nicht enttäuscht. Produziert ist der Film von Legende Jerry Bruckheimer, der Sound kommt von Harold Faltermeyer, und mittendrin ist Tom Cruise. Man kann den Kerl mögen oder nicht, aber in Sachen Actionfilm steht er ganz oben. Auch in Top Gun: Maverick steckt er nicht zurück oder ruht sich aus. Wenn immer es was zu fliegen gibt, ein todesmutiger Teufelskerl gebraucht wird oder einfach jemanden, der mit dem Töff der Sonne entgegendonnert, dann ist Cruise unser Mann. Wenn er dann noch Jennifer Connelly auf dem Rücksitz hat, ist das Bild komplett.
Selbstverständlich hat auch Top Gun: Maverick eine Handlung zu bieten. Inmitten all der schönen Bilder und der rasanten Action im Kampfflieger geht es nämlich auch noch darum, die Vergangenheit zu bewältigen. Zudem gilt es Verluste zu verarbeiten und dem bösen Feind - optisch durch dunkle Helmvisiere dargestellt - zu zeigen, wie man einen Kampfeinsatz unter Lebensgefahr richtig fliegt. Dazu werden uns immer wieder Einschübe des 1986er-Originals gezeigt, so dass auch der letzte Zuschauer weiss, wer der Vater von «Rooster» ist und warum der «Iceman» so wichtig für Tom Cruise ist. Das passt aber alles durchaus zusammen und gibt viel zu sehen, wenn es mal nicht im Kampfjet in die Lüfte geht.
Nebst Tom Cruise, der diesen Film regiert, hinterlassen auch Miles Teller (Whiplash) und Jennifer Connelly (A Beautiful Mind) einen guten Eindruck. Schön, dass Val Kilmer einen kurzen Gastauftritt bekommt, und mit Ed Harris sowie Jon Hamm sind Charakterköpfe in interessanten Rollen am Werk. Die Jungtruppe, die so verdammt viel Ähnlichkeit mit derjenigen aus dem Original hat, bleibt hingegen hauptsächlich durch ihre trainierten Oberkörper und die schlauen Sprüche im Gedächtnis.
Die grosse Abspann-Ballade singt Lady Gaga kraftvoll und wunderbar. Dafür verzichtet der Film auf eine After-Credit-Szene. Aber wir sind ja hier auch nicht in einem dieser neumodischen Dinger mit ihren wirren Effekten…