Filmkritik: Mamma muss es richten
72. Internationale Filmfestspiele Berlin 2022
Rabiye (Meltem Kaptan) will in Bremen gerade ihren Sohn zum Essen aus dem Zimmer klopfen, als er sich telefonisch vom Frankfurter Flughafen meldet, und sich nach Pakistan verabschiedet. Der junge Mann möchte seinen Glauben stärken, gerät dabei aber ins Visier der US-Amerikaner. Im Nachgang zum 11. September inhaftieren sie den Deutsch-Türken ohne Anklage im Gefangenenlager Guantanamo.
Rabiye ist von der Unschuld ihres Sohnes überzeugt und muss bald die Boulevard-Reporter vor ihrer Haustür abwehren, bald seine beiden kleinen Brüder trösten. Obwohl Rabiye die Folterkammer auf Kuba vorerst nicht komplett versteht, setzt sie alles daran, dass ihr Sohn bald nach Deutschland zurückkehren kann. Der Menschenrechts-Anwalt Alexander Scheer (Bernhard Docke) soll sie dabei unterstützen. Ein jahrelanger Kampf um Gerechtigkeit beginnt, der die türkische Mamma bis nach Washington bringen soll.