The Estate (2022)

The Estate (2022)

  1. 96 Minuten

Filmkritik: We are Family!

Sky Show
Ausfahren will gelernt sein.
Ausfahren will gelernt sein. © Netflix

Tante Hilda (Kathleen Turner) liegt im Sterben. Die Dame soll recht viel Kohle angespart haben und deshalb ist das zu erwartende Erbe natürlich für die restlichen Familienmitglieder attraktiv. Kein Wunder also, trudeln sie reihenweise ein, um der Sterbenden nochmal tüchtig Honig um den Mund zu schmieren. Die Schwestern Savannah (Anna Faris) und Macey (Toni Collette) wollen ihr kleines Café wieder auf Vordermann bringen. Beatrice (Rosemarie DeWitt) will mit Gatten dafür sorgen, dass sie endlich in «angemessenem» Stil leben können und Richard «Call me Dick, I like Dick now.» (David Duchovny) braucht die Kohle für einen neuen Porsche, mit dem er in Florida auffahren kann.

Mulder im Freizeitlook
Mulder im Freizeitlook © Netflix

Allerdings ist Tante Hilda keinesfalls eine hilflose, alte Dame, sondern eine Patientin mit eigenem Kopf und losem Mundwerk, das kaum zu stoppen ist. Während sich nun die Familienmitglieder in verschiedenster Form darum bemühen, dass Tantchen doch ihr Testament umschreibt, hat diese einen ganz speziellen Wunsch, was sie noch vor ihrem Tod gerne gemacht hätte. Das ist der Auslöser für ein Chaos, an dessen Ende eine saftige Überraschung steht.

The Estate ist anständig gespielt, bietet eine teils recht freche Story und Darsteller, die gut aufgelegt sind. Es ist am Ende kein grosser Film geworden, aber immerhin etwas, das man sich ohne grosse Probleme angucken und sich darüber amüsieren kann. Und am Ende auch ein bisschen froh darüber ist, dass die eigene Familie nicht ganz so schräg ist. Oder doch?

Dean Craig hat bislang freche Drehbücher zu Filmen wie Death at a Funeral oder A Few Best Men geschrieben und dabei stets das Visier auf ausgefallene Familien gelegt. Nun bringt er The Estate, bei dem er auch noch Regie führt, zu uns und lässt darin Stars wie Kathleen Turner, David Duchovny und Toni Collette auflaufen, die für einen Batzen Geld ihren Stolz vergessen. Sehr zum Vergnügen der Zuschauer.

The Estate startet angenehm zügig in die Geschichte und lässt uns bald einen Blick auf Kathleen Turner (Romancing the Stone) werfen. Um sie dreht sich das ganze Geschwurbel, das die gut aufgelegten Stars hier abliefern. Während das Duo Collette/Faris wenigstens noch ein bisschen mit Moral und Anstand daherkommt, spielt uns David Duchovny mit einem fetten Schnäuzer (den er grad noch für You People dranlassen konnte) den alternden Sunnyboy. Rosemarie DeWitt (La La Land) steht den bekannteren Kollegen in kaum etwas nach und sorgt ebenfalls für einige Schmunzler.

Die Story von The Estate kommt knackig und selbstverständlich etwas schräg daher. Allerdings hat man stets das Gefühl, dass man aus einer solchen Ausgangslage eigentlich noch mehr Schräges und Lustiges hätte hervorzaubern können. So bleibt es bei einer Handvoll skurriler Szenen, die sehr lustig sind und den Unterhaltungswert in die Höhe schrauben. Der Rest ist sehr solide erzählt und bietet sogar noch eine klitzekleine Überraschung am Ende.

Dani Maurer [muri]

Muri ist als Methusalem seit 2002 bei OutNow. Er mag (fast) alles von Disney, Animation im Allgemeinen und Monsterfilme. Dazu liebt er Abenteuer aus fremden Welten, Sternenkriege und sogar intelligentes Kino. Nur bei Rom-Coms fängt er zu ächzen an. Wobei, im IMAX guckt er auch die!

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