Filmkritik: Boobs für den Rotzbub
17. Zurich Film Festival 2021
Der 2016 verstorbene österreichische Karikaturist Manfred Deix stellt sich in diesem bunten Animationsfilm gleich selber vor. Im fiktiven Örtchen Siegheilkirchen beginnt die Geschichte des jugendlichen Schülers, der von allen im Ort nur «Rotzbub» genannt wird. Seine Leidenschaft ist die Zeichenkunst, die, seitdem eine neue, vollbusige Nachbarin eingezogen ist, einen vermehrt obszönen Einschlag bekommt.
Ständig stört er den Schulunterricht des örtlichen Pfarrers mit seinen heimlichen Kritzeleien und Malereien. Schnell stellt sich heraus, dass seine eher vulgäre Kunst hauptsächlich den gleichaltrigen Buben aus seiner Klasse gefällt. Seine beiden besten Freunde wittern sogar ein Geschäft mit dem Vertrieb der Gemälde. Dass sich das schnell im kleinen Ort herumspricht, lässt sich erahnen - sehr zum Unmut des Pfarrers. Einzig Rotzbubs Onkel, der ebenfalls Künstler ist und sich um das neue Fresko an der Mauer des Rathauses bemüht, schätzt die Kunst seines Neffen.