Filmkritik: Eine Mango zu viel auf der Seidenstrasse
17. Zurich Film Festival 2021
Ein Paar aus der Schweiz geniesst die Ferien auf der Seidenstrasse. David Och (Sven Schelker) und seine Freundin Daniela Widmer (Morgane Ferru) beissen in eine Mango. Nur blöd, dass diese klebrig ist. Sie halten mit ihrem Camper an und waschen sich mit dem Wasserkanister die Hände. Im Handumdrehen landen sie in den Fängen der Taliban. Diese fordern als Gegenleistung die Freilassung von anderen Mujaheddin und viel Geld. Die Schweiz ist neutral und die hiesigen Unterhändler bekräftigen das mit schon fast bernerischer Gmögigkeit.

Die Eltern von Daniela und David setzen alles daran, ihre Kinder wieder nach Hause zu bekommen. Doch die Weltsicht der Taliban ist einfach: Was nicht bärtig ist und keinen Turban hat, muss aus den USA sein. Dass sie zwei Schweizer aufgreifen, die von Neutraliät sprechen, ergibt für sie keinen Sinn. Auch dass diese mit Knarren hantieren, die das Gütesiegel «Made in Switzerland» haben, hilft dem Paar aus der Schweiz nicht wirklich weiter. Daniela und David kommen nach langer Zeit in der Sackgasse zum Schluss, dass sie etwas versuchen müssen. Doch eine Flucht bringt unzählige Risiken mit sich. Die Unterhändler geben sich weiterhin neutral.