Filmkritik: Ein explosives Stück Schweizer Geschichte

Mitholz ist ein kleines Dorf im Berner Oberland. Idyllisch zwischen steilen Berghängen gelegen, deutet heute kam noch etwas auf die Katastrophe hin, die sich hier 1947 ereignet hat. Noch während des Zweiten Weltkrieges hat die Regierung in den Gebirgshängen ihren Réduit-Plan vorangetrieben. Nach dem Krieg wurden die Schächte und Tunnels von der Schweizer Armee als Munitionsdepot genutzt. Im Juni 1947 entzünden sich Teile der Munition und ein ganzer Felshang wird weggesprengt und donnert auf das Dorf zu. Zahlreiche Häuser werden zerstört, neun Menschen kommen ums Leben. Im Laufe der Jahre wird das Dorf wieder aufgebaut und die tragische Geschichte gerät zunehmend in Vergessenheit.

Zumindest bis 2018. Nach Jahrzehnten der Geheimhaltung erfährt die Bevölkerung durch die Regierung, dass die Gefahr von damals noch nicht gebannt ist. Die Munition, die damals nicht explodierte, liegt immer noch in den eingestürzten Tunnels und Schächten. Und mit zunehmenden Jahren steigt die Chance auf eine weitere Explosion und damit einer nächsten Katastrophe. Die Behörden sind zwar bereit, die gefährlichen Hinterlassenschaften wegzuräumen - das hat jedoch einen enormen Preis für die Bewohner der Gemeinde.