Nothing to Laugh About - Ingenting å le av (2021)

Nothing to Laugh About - Ingenting å le av (2021)

  1. 107 Minuten

Filmkritik: The Show Must Go On

17. Zurich Film Festival 2021
Die Kotletten bitte nicht zu kurz.
Die Kotletten bitte nicht zu kurz. © Matas Astrauskas

Kasper Berntsen (Odd Magnus Williamson) ist ein Comedian. Ein erfolgreicher dazu. Trotz eher kleineren Bühnen, auf denen er auftritt, erntet er Gelächter und Applaus am Laufband. Eines Tages scheint sein Leben komplett aus den Fugen zu geraten. Nach einem augenscheinlich schlechten Auftritt wird der mittlerweile in die Jahre gekommene Komiker von der hiesigen Eventplanerin aufs Abstellgleis geschickt.

Der Tag wird aber noch schlimmer. Sein Arzt diagnostiziert ihm ein sich ausbreitendes Sarkom; genauer gesagt Knochenkrebs. Dies wirft ihn zusätzlich aus der Bahn. Als er die schlimmen Neuigkeiten seiner Freundin mitteilen will, beendet diese die Beziehung abrupt. Zum Glück gibt es ja noch seinen besten Freund, Erik Elisabeth (Øystein Martinsen), der dem Comedian mit Rat und Tat zur Seite steht. Kann er ihm helfen, seinen Kindheitstraum noch zu erfüllen?

Wie das Leben so spielt ... Kasper Berntsen hat alles, was man sich wünscht: einen erfolgreichen Job auf der Bühne, gut gefüllte Sitze im Saal. Privat läuft es dem charmanten Entertainer ebenfalls nach Mass. Der Film zeigt nun, was passiert, wenn man sein sicher geglaubtes Leben aus den Händen gleiten sieht. Ein spannendes Drama über Kampf und Verlust.

Mit melancholischer Musik untermalt, werden die Zuschauer auf die gemeinsame Reise an der Seite des Hauptdarstellers geschickt. Einerseits kann man sich über erfrischend neue Schauspieler freuen, welche alles daran setzen, die Geschichte so glaubhaft wie möglich zu gestalten.

Andererseits weiss Odd Magnus Williamson - unter anderem bekannt aus dem 2012 erschienenen Kon-Tiki - in jeder Szene zu überzeugen. Sei es dann, wenn er sich vor lauter Anspannung übergeben - und sich dann sammeln muss, oder wenn er seinen ganzen Mut zusammennimmt, um den diagnostizierten Krebs zu besiegen. Auch sonst lebt der Film von der Dramaturgie der Situation. Jeder Moment zeigt, wie schnell das Leben mit Krebs vergehen kann.

Die Liebesgeschichte zwischen Maria und Kasper ist von Beginn an bewegend. Zwar verstehen sich die beiden nicht auf Anhieb. Marias freche Art scheint Kasper schlicht zu überfordern. Der Film überzeugt generell mit viel Herz und drückt ab und zu auf die Tränendrüse.

Die Schauspieler sind passend gewählt und selbst wenn man die Hälfte davon nie wirklich kennenlernt, sind sie doch ein wichtiger Teil der Geschichte. Einige überraschende Wendungen sorgen dafür, dass es nie langweilig wird. Einzig die Drehorte wirken oft ein wenig zufällig.

Ausserdem wird die Spannung ein wenig gesenkt, wenn man von der frühen Genesung Marias erfährt. Sie macht dann weiter, als hätte sie nie Krebs gehabt. Vielleicht wäre da der Moment der Bekanntgabe an späterer Stelle von Vorteil gewesen. Sonst nimmt der Film kein Blatt vor den Mund und sorgt für den einen oder anderen Schmunzler. Allen zu empfehlen, die realitätsnahe Dramen lieben.

Sandro Götz [goe]

Sandro bringt seit 2021 für OutNow seine Worte auf den Bildschirm. Sein erster Kinofilm, «The Lion King», hat den Löwen in ihm geweckt. Seither liebt und lebt er alles, was mit dem Thema Film zu tun hat. Auch für Videospiele ist er stets zu begeistern und daddelt gerne auf Controllern rum.

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