Filmkritik: Was heisst denn Clickbait auf Französisch?
78. Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica 2021
Lucien (Benjamin Voisin) versucht sich im Provinzstädtchen Angoulême als Dichter. Die adlige Louise (Cécile de France) erkennt sein Talent und möchte ihn in ihre Kreise hieven. Nicht ohne Eigennutz, denn die beiden kommen sich auch sexuell näher. Als Louises Gatte Ahnung von der Liebelei bekommt, flüchtet das nicht standesgemässe Paar nach Paris, wo ein weiterer Versuch scheitert, das Landei Lucien der Bourgeoisie näherzubringen. Der Besuch in der Opern-Loge von Marquise d'Espard (Jeanne Balibar) missglückt und Lucien landet erstmal in der Gosse.

Beim Kellnern trifft Lucien auf Etienne (Vincent Lacoste), einen Journalisten, der ihn einführt in die boomende Welt der Klatsch- und Entertainmentpresse. Hier lässt sich mit Schreiben Geld verdienen, und vielleicht veröffentlicht der Verleger Dauriat (Gérard Depardieu) vielleicht doch mal Luciens Poesie. Bis es soweit ist, verliebt sich Lucien in die Tänzerin Coralie (Salomé Dewaels), und für kurze Zeit werden die beiden auch gefeierte Stars des Boulevards. Doch Lucien hat weiterhin einen Groll auf die Aristokraten und möchte nun endlich per Dekret den Namen seiner toten Mutter annehmen, um als adliger Lucien de Rubempre zu den oberen Zehntausend zu gehören.