Filmkritik: Spagat zwischen zwei Kulturen
52. Visions du Réel 2021
Der 15-jährige Kubaner Alexis ist ein vielversprechender Ballettschüler. An seiner Schule, der Cuban National Ballet School, wird er entsprechend gefördert. Tanzen ist seine grosse Leidenschaft und er arbeitet hart dafür. Seine Eltern tun ebenfalls ihr Möglichstes, um ihn dabei zu unterstützen. Doch die Situation ist nicht einfach. Die Familie kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten. Zudem vermisst Alexis' Mutter ihre Tochter, die sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Denn Alexis' Schwester lebt in den USA und hat keine Möglichkeit, ihre Familie in Kuba zu besuchen. Als sich den Eltern die Gelegenheit bietet, in die USA auszuwandern, stellen sie ihren Sohn vor vollendete Tatsachen.

Plötzlich steht Alexis' Leben kopf. Soll er bleiben und seine Ausbildung abschliessen? Soll er mit seinen Eltern in die USA? Kann er seine Ausbildung dort fortsetzen? Die Ungewissheit macht ihm zu schaffen und die Aussicht alles zurückzulassen, insbesondere seine Freundin, lässt ihm keine Ruhe. Doch die Eltern wollen ihn nicht in Kuba zurücklassen und so bleibt ihm schliesslich keine andere Wahl, als mit ihnen mitzugehen. Es ist kein einfaches Unterfangen. Die Sprachbarriere, ungewohnte Unterrichtsmethoden und starkes Heimweh zehren an ihm. Ein langwieriger und anstrengender Prozess der Anpassung beginnt.