In einem Restaurant war schon so ziemlich jeder, zumeist jedoch nur als Gast. Nur wenige nehmen dabei jedoch wahr, was innerhalb der Küche im Hintergrund geschieht und wie viel Stress das Zubereiten des eigenen köstlichen Entrecôtes dem Küchenpersonal möglicherweise beschert hat.
Genau diese Art von Einblick gibt Boiling Point, das Werk von Regisseur Philipp Barantini. Er war selbst in der Gastronomie tätig, weshalb viele seiner eigenen Erfahrungen in den Film miteingeflossen sind. Zuerst hat er sich denn auch mit einem Kurzfilm, der den selben Namen trägt, an das Thema herangewagt. Dieser konnte beachtliche Erfolge feiern, weshalb schnell die Idee aufkam, aus dem Kurzfilm einen Langfilm zu machen und damit aus einer Vorspeise einen Hauptgang.
Dass bei den Dreharbeiten ein riesiges Chaos geherrscht haben muss, das mit demjenigen einer Küche mithalten kann, wird beim Schauen des Films schnell klar. Für die Zuschauer jedoch erschliessen sich nach und nach die einzelnen Schicksale der Restaurantmitarbeiter auf klare Art und Weise. Man fiebert mit jedem einzelnen Angestellten mit und wünscht jedem unfreundlichen Gast den Tritt durch die Tür.
Auch die Schauspieler des Films, allen voran der Brite Stephen Graham und auch die tolle Vinette Robinson als Carly, spielen ihre Rollen auf sehr charismatische und überzeugende Art und Weise. Es herrscht ein so ausgeprägtes Mass an Authentizität, man kann sich als Zuschauer nur schwer vorstellen, dass die Schauspieler nicht ständig in einer Küche tätig sind.
Boiling Point ist ein spannender Küchenthriller, bei welchem der «One-take» nicht nur ein reiner technischer Schauwert ist, sondern wesentlich zur Spannung beiträgt und so auch ein umso ausgeprägteres Mittendrin-Gefühl schafft. Ein Leckerbissen für Fans des Films und der Kulinarik.