Karnivoren erfreuen sich bereits an den ersten Sekunden dieses schaurig schönen Filmes. Wie der sympathische Vincent «sein» Fleisch behandelt, grenzt schon fast an Obszönität. Da liebt jemand seinen Job wortwörtlich. Durch seine übertrieben erotische Art, das Fleisch zu schneiden, schmunzelt man schon nach wenigen Augenblicken. Da verspricht der Film bereits zu einer gelungenen Komödie zu werden.
Regisseur Fabrice Eboué, welcher in Barbaque auch die männliche Hauptrolle spielt, tritt neben der Leinwand auch noch auf diversen Bühnen als gefeierter Comedian auf. In seinem dritten Langfilm nach CoeXister und Case départ wird nicht mit lustigen Sprüchen gegeizt, wenn auch oft an der Grenze zum politisch Korrekten.
Ganz genial ist die Idee des «Porc d'Iran». Sichtlich unter Druck seiner Kunden, lässt er auf deren Anfrage, woher das Fleisch stammt, diese Info fallen. Dass im muslimischen Iran der Konsum von Schweinefleisch verboten ist, macht die ganze Geschichte umso lustiger.
Seine Filmpartnerin, Marina Foïs, glänzt nach anfänglichem Schock als blutdürstige Ehefrau. In ihren Augen lässt sich ab und zu ein Anflug von Wahnsinn erkennen, zögert gar nicht, das eine oder andere Opfer nach Kobe-Art zu massieren. Das Fleisch soll ja schön zart sein.
Wie herzhaft das Fleisch, so herzhaft das Gelächter. Ja, der Zuschauer wird keineswegs verschont. Manchmal verspürt man Ekel und im nächsten Moment will man, dass den Hauptdarstellern einfach alles gelingt. Was man dem Film vorwerfen könnte, ist die knapp erzählte Geschichte der Nebencharaktere. Sowohl die Tochter als auch Sophies beste Freundin und deren Snob von Ehemann werden nur selten in Szene gesetzt. Da hätte man ruhig etwas mehr Screentime schenken können. Am Ende lohnt sich der Film - auch für Vegetarier und Veganer, selbst wenn diese ihr Fett weg bekommen.