Filmkritik: Albtraum(a)
56. Solothurner Filmtage 2021
Die Tessinerin Allegra (Matilda De Angelis) geht gerne mit ihren drei Freunden klettern. Die Alpen haben sie bereit erfolgreich bezwungen und nun wollen sie noch höher hinaus. Sie planen eine Reise nach Marokko, wo sie ihre Kletterkünste in den beeindruckenden Bergen des Atlas-Gebirges beweisen möchten. Den Zeitpunkt hätten sie nicht ungünstiger wählen können, denn noch bevor die Klettertour losgeht, werden die sie Opfer des brutalen Terroranachlags auf das Café Argana in Marrakesch. Siebzehn Menschen kamen ums Leben, wozu auch alle drei Freunde der lebensfrohen Allegra gehörten.

Zurück in der Schweiz muss Allegra in die Physiotherapie. Sie hat Verletzungen erlitten, deren Narben sie noch lange an diesen furchtbaren Tag erinnern werden. Nicht nur äusserlich ist Allegra verletzt, denn sie hat mit einem grossen Trauma zu kämpfen. Zum einen vermisst sie ihre Freunde und trägt eine unendlich tiefe Trauer in sich, zum anderen spürt sie eine unbändige Wut auf die islamistischen Extremisten, welche das Attentat verübten. So entstehen plötzlich Vorurteile gegenüber muslimische Immigranten.