Filmkritik: Frustriert im Niemandsland
74e Festival de Cannes 2021
Der israelische Regisseur Y (Avshalom Pollak) arbeitet an einem neuen Film, der sich um die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi drehen soll. Diese hat unter anderem einen israelischen Soldaten geschlagen und ist dafür im Gefängnis gelandet. Wirklich vorwärts kommen will dieses Filmprojekt jedoch nicht. Da ist es gut, dass Y in die Steinwüste Arava eingeladen wird, wo er einen seiner alten Filme zeigen und danach für ein Q&A dem Publikum Rede und Antwort stehen soll.

Eingeladen wurde er von Yahalom (Nur Fibak), die für das israelische Kulturministerium arbeitet. Zu Ys Überraschung entpuppt sich diese nicht als alte griesgrämige Beamtin, sondern als junge intelligente Frau. Dass Yahalom jedoch für den Staat arbeitet, passt Y überhaupt gar nicht, und schon bald lässt der Regisseur seinen ganzen Frust über die Kulturpolitik des Landes sowie über die Regierung allgemein heraus. Mit seiner Einstellung macht er sich dabei in Arava aber nicht viele Freunde.