Filmkritik: Doktor Schiwago in Samedan
56. Solothurner Filmtage 2021Das Heroin schleicht sich in den Achtzigerjahren in die Schweiz ein. So auch ins Oberengadin, wo unter blauem Himmel die Drogen die Gesellschaft in Samedan spalten. Der Dorfplatz in Samedan wird zum Treffpunkt der Engadiner Jugendlichen wie Rolli, Figi, Carli, Herbi, Roger oder Charli. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind viel zu früh verstorben. Sei es bei Autounfällen, an Drogen oder an Desillusion.
Über die grassierende, fast epidemiehafte Drogenproblematik im Dorf wurde lange Zeit der Mantel des Schweigens gelegt. Diese Doku versucht den Mantel zu lüften. Aber auch noch Jahrzehnte später fällt es den Hinterbliebenen wie beispielsweise Andrea Clavadetscher und Monika Ramponi schwer, über ihre Verluste und das Tabuthema Drogen zu sprechen.