Spell (2020)

Spell (2020)

  1. ,
  2. 91 Minuten

Filmkritik: Stadt, Land, Flucht

Sky Show
Na dann wollen wir mal Weihnachtsguetzli backen!
Na dann wollen wir mal Weihnachtsguetzli backen! © Praesens Film

Der Vater von Marquis T. Woods (Omari Hardwick) ist gestorben. Mit seiner Frau Veora (Lorraine Burroughs) und seinen beiden Kindern Samsara (Hannah Gonera) und Tydon (Kalifa Burton) fliegt er selber mit einem Kleinflugzeug zu den Appalachen. Denn Marquis kann nicht nur Schlösser knacken, sondern auch fliegen. Doch sie geraten in einen Sturm und das Flugzeug stürzt ab.

Hey alter Mann, ich bin cool!
Hey alter Mann, ich bin cool! © Praesens Film

Marquis erwacht in einem Dachzimmer und seine Füsse sind verletzt. Eloise (Loretta Devine) und Earl (John Beasley) kümmern sich um ihn. Doch Fragen nach dem Verbleib seiner Familie blocken sie ab und bald wird Marquis klar, dass er kein Gast, sondern ein Gefangener von Eloise und Earl ist. Eloise bezeichnet sich selber als Wurzelmagierin und bastelt für Marquis eine eigene Voodoo-Puppe.

Spell ist ein solider Voodoo-Horrorfilm mit maximal durchschnittlichen Darstellern. Das Ganze ist spannend inszeniert, wird aber immer wieder durch Ungereimtheiten unterbrochen. Leider bietet der Film rein gar nichts an Überraschungen, und nach 80 Minuten ist der (Voodoo-)Zauber dann auch schon wieder vorbei.

Nach The House at the End of the Street und Stalkers hat sich Regisseur Mark Tonderai wieder einmal an einen Film gewagt, nachdem er in den letzten Jahren ausschliesslich bei TV-Serien mitgearbeitet hat. Das Drehbuch stammt von Kurt Wimmer. An die Qualität von einigen seiner bisherigen Filme (Equilibrium, The Recruit, Salt) kommt Spell nicht heran. Erst recht nicht an einen Film wie Misery, von dem Wimmer offensichtlich inspiriert worden ist.

Mit Ausnahme der Performance von Loretta Devine (Grey's Anatomy), die die verrückte Eloise spielt, sind die schauspielerischen Leistungen sehr überschaubar. Doch das grösste Problem sind jedoch die Logiklücken. Wieso der Hauptcharakter Marquis kaum eine seiner zahlreichen Chancen zur Flucht ergreift, erschliesst sich nicht. Lieber macht Marquis lustige Dinge mit einem Nagel in seinem Fuss. Immerhin ist der Film nicht langweilig, allerdings ist es gleichzeitig auch ein ständiges Warten darauf, dass endlich etwas passiert. Nach gutem Beginn teilt der Film dann das Schicksal mit dem Protagonisten: Er ist irgendwie gefangen.

Leider verpasst es der Film auch, Hintergründe zu Eloise und Earl zu liefern. Da erfahren die Zuschauer fast gar nichts. Alles in allem ist Spell ein solider Horrorfilm, den man schnell wieder vergisst. Und das ist auch gut so.

Christoph Reiser [chr]

Christoph arbeitet seit 2020 als Freelancer für OutNow. Er weiss, dass man Animationsfilme nicht hassen darf, dafür liebt er Sergio-Leone-Western. Der Besuch eines Filmfestivals ist zuoberst auf seiner Bucket-List, naja fast. Und er mag kein Popcorn im Kino, denn er steht auf Chips.

  1. Artikel
  2. Profil
  3. facebook
  4. Twitter
  5. Instagram
  6. Letterboxd

Trailer Deutsch, 02:26